Der Markt für Monitoringlösungen, die in Photovoltaikanlagen eingebaut werden, wird in diesem Jahr auf 58 Gigawatt steigen. Denn die Ansprüche der Kunden und die Anforderungen der Netzbetreiber werden höher. Den größten Zuwachs haben dabei die unabhängigen Anbieter von Monitoringsoftware.
Immer mehr Anlagenbetreiber wollen wissen, wie viel Ertrag ihr Generator bringt und sie wollen rechtzeitig über Ausfälle informiert sein. Deshalb installieren auch inzwischen viele Besitzer von Solarstromanlagen ein Monitoringsystem. Der Markt für Monitoringsoftware, die in Wechselrichtern oder Datenloggern verbaut wird wächst. Die Analysten von GTM Research und SoliChamba prognostizieren für dieses Jahr, dass insgesamt 58 Gigawatt Solarstromleistung mit einer solchen Software ausgerüstet wird. Damit steigt die mit einer Monitoringsoftware überwachte Leistung von Photovoltaikanlagen bis zum Ende 2016 auf 242 Gigawatt weltweit.
Höhere regulatorische Anforderungen erfüllen
Die Analysten führen dieses Wachstum nicht nur auf den steigenden Zubau an Solarstromleistung weltweit zurück. Vielmehr werde sich der Markt für das Monitoring von Photovoltaikanlagen drastisch verändern. Immer öfter werden solche Softwarelösungen ohnehin in die Anlagenkomponenten eingebaut. Das führt unter anderem dazu, dass der Primus der Wechselrichterbranche SMA im vergangenen Jahr zum größten Anbieter von Monitoringlösungen geworden ist. Die Anlagenbetreiber müssen aber auch immer höhere regulatorische Anforderungen erfüllen und stehen vor den Herausforderungen eines Marktes, in den der Solarstrom integriert werden muss, die das Monitoring einer Solaranlage nahezu unumgänglich macht.
Asien-Pazifik ist größter Markt
Der Markt für Monitoringlösungen wird angeführt von den in China aufgebauten Kraftwerken und dem von der Einspeisevergütung getriebenen japanischen Markt. Auf die Region Asien-Pazifik entfällt so 56 Prozent der gesamten Nachfrage nach Monitoringlösungen. Der zweitgrößte Markt für diese Softwarelösungen ist mit 27 Prozent Anteil Nordamerika, gefolgt von Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika sowie Lateinamerika. An dieser weltweiten Marktverteilung wird sich auch in den kommenden vier Jahren nichts grundlegendes verändern.
40 Unternehmen analysiert
Die Analysten definieren die Monitoringsoftware als eine Lösung, die es den Anlagenbetreibern erlaubt, den Ertrag des Generators zu überwachen, die Performance der Anlage zu beurteilen, Systemfehler zu erkennen und Berichte über diese Kriterien zu erstellen. Zwar bieten einige Softwarelösungen noch weitere Funktionen. Diese gehen zwar ebenfalls in die Bewertung mit ein, werden aber nicht als Kernmerkmale einer Monitoringsoftware bewertet. Außerdem unterscheiden die Analysten die Anbieter in Hersteller von Leistungselektronik, unabhängige Anbieter und vertikal integrierte Projektierer – sogenannte Downstream-Unternehmen, die vom Mutterunternehmen die Komponenten kaufen und die Anlagen damit errichten. Insgesamt haben die Marktforscher die 40 größten Anbieter analysiert.
Unabhängige Anbieter führen den Markt an
Zwar ist SMA der größte Einzelanbieter von Monitoringlösungen. Doch über ein gesamtes Anbietersegment betrachtet, führen die unabhängigen Hersteller von Anlagenmonitoring mit einem Anteil von 64 Prozent den gesamten Markt an. Im vergangenen Jahr konnten diese unabhängigen Anbieter sogar noch zulegen und haben 69 Prozent der neu installierten Monitoringsoftware geliefert. Die größten beiden Anbieter sind dabei Solarlog und Meteocontrol, dicht gefolgt von Skytron Energy. Letzterer Anbieter hat sich allerdings vor allem auf das Monitroing von großen Anlagen spezialisiert, während Meteocontrol mehr im Segment der Anlagen auf Industriedächern unterwegs ist und Solarlog vor allem im Segment der kleineren Dachanlagen gefragt ist, sowohl privat als auch gewerblich. Der größte Downstreamanbieter von Monitoringlösungen ist First Solar. Die Amerikaner statten ihre selbst gebauten Solarparks grundsätzlich mit einem Monitoringssystem aus. Damit steigt der Anteil von First Solar am Monitoringmarkt auch mit dem Anteil am gesamten Solarmarkt. (Sven Ullrich)