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Energiemanagement

Weniger Bedarf bedeutet weniger Emissionen

Sieben bis elf Prozent Energie und ähnlich viel Kohlendioxid spart das Energiemanagementsystem Enlynx-EPC bei Riempp in Oberboihingen pro Jahr ein – ohne Verlust an Komfort. Die Stromkosten sinken um vier bis fünf Prozent.

Fünf bis sechs Prozent weniger Strom werden benötigt, weil das Energiemanagement den Bedarf intelligent steuert. Die von Elektronikspezialist Riempp in 15 Jahren entwickelte Software wird nun erstmals bei Fuji Seal Germany in Aichtal als externe Lösung eingesetzt.

Digitaler Knotenpunkt

Der japanische Verpackungskonzern nutzt schon länger die Dienstleistungen der Riempp-Gruppe. Fuji Seal kam 1978 nach Aichtal und beschäftigt aktuell 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zwei Sparten: Etikettendruck und Bau von Etikettiermaschinen. Vergleichbare Werke unterhält der Konzern in Polen und Italien, weshalb Energiekosten ein wichtiges Kriterium im Vergleich der Standorte sind.

Energie und Lasten steuern

Das System Enlynx-EPC von Riempp kombiniert energieeffiziente Anlagentechnik mit dem Management von Energie und Lasten. Als digitaler Knotenpunkt kommuniziert die Technologie mit mehr als 250 Schnittstellen, von denen jede für eine beliebig verbaute Technik beim Kunden steht, die Energie braucht oder liefert. „Mit Enlynx-EPC haben wir ein Produkt entwickelt, das neben der Einsparung von Stromkosten interaktiv mit den technischen Einrichtungen der Kunden über das aktive Energiemanagement Emsyst 4.0 kommuniziert“, erläutert Friedrich Riempp. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern hat er die Lösung aus zwei Strängen heraus entwickelt: aus dem Energiemanagement für Gebäude und Anlagen sowie dem Service der Maschinenwartung.

Durch die technische Regelung wird neben der Einsparung von Stromkosten im laufenden Betrieb die Spannung angepasst. Netzseitige Schwankungen gleicht die Technik aus und glättet sie. „Durch den Einsatz der EPC-Anlage werden die Verbraucher schonender betrieben“, sagt Riempp. „Dadurch steigt deren Lebensdauer.“

Zwei Stränge der Entwicklung

Die ganzheitliche Lösung zeigt sich im intelligenten Smart Grid, das mittels Sensoren die Verbräuche und Bedarfe misst und an übergeordnete Stellen meldet. Parallel kann das System Lastspitzen kappen, regenerative Stromquellen priorisieren oder den Verbrauch in Phasen niedriger Strompreise verlagern. Der geistige Vater der Entwicklung bringt es auf den Punkt: „Mit dem wachsenden Anteil regenerativer Energien steigt der Bedarf nach unserer Lösung, weil wir den Verbrauch situativ sowohl flexibilisieren als auch verstetigen können.“

Als weitere Bausteine werden Batteriespeicher und Windkessel als Puffer eingesetzt. Batteriespeicher speichern elektrische Energie. Windkessel speichern die Energie über Druckluft. Die Programmierung stimmt sämtliche Prozesse aufeinander ab. Das Wetter und Prognosen sind gleichfalls integrierbar.

Enlynx-EPC beinhaltet zusätzlich ein Lastmanagement, das irrelevante Verbraucher kurzfristig oder für längere Zeit vom Netz nimmt. Die Speichersysteme decken Spitzenlasten ab, Grundlasten werden nach Möglichkeit reduziert und verschoben. In Betriebszeiten etwa, in denen Strom besonders günstig ist, um Strom aus Sonne oder Wind nicht abregeln zu müssen.

Ungenutzte Lasten abschalten

Betriebliche Maschinen und Anlagen werden zum Beispiel per Handy und Outlook kalendarisch oder zeitlich angesteuert. Beispiele sind der Getränkekühlschrank in der Kantine während der Werksferien, bedarfsorientiertes Kühlen und Heizen von Besprechungsräumen oder genereller Ruhemodus am Wochenende. „Das reicht bis zur Geschäftsreise, dem persönlichen Urlaub oder zu beweglichen Feiertagen“, erklärt Friedrich Riempp. „Das Programm kann sie im Sparmodus berücksichtigen.“

Bestandsgebäude sind über funkbasierte Sensoren kabellos nachrüstbar. Der intelligente Energiemanager ist universell in Büros, Industriehallen, Schulen, Schwimmbädern, Kliniken, Rechenzentren oder Supermärkten einsetzbar. Sensoren und Zähler werden herstellerneutral eingebunden, die Messwerte automatisch verarbeitet. Mehr noch: Enlynx-EPC ist kombinierbar mit Fremdsystemen und entlastet Anwender und Haustechniker.

Drei Leistungsklassen verfügbar

Die einheitliche Visualisierung der Gebäudetechnik samt Trendkurven und Verknüpfung mit dem Elektroplan informiert frühzeitig über anstehenden Bedarf für Wartung oder Investitionen.

Enlynx-EPC ist in drei Leistungsklassen lieferbar: 150 bis 300 Kilowatt, 300 bis 800 Kilowatt und 800 bis 2.500 Kilowatt (AC-Scheinleistung). EPC steht für elektrische Leistungskompensation.

Die Amortisation der Investition liegt bei drei bis fünf Jahren. Sie hängt von den Energiepreisen und der CO₂-Steuer ab. Denn eingesparte Emissionen verursachen keine Kosten mehr. Erfahrungsgemäß verringern Betreiber ihre CO₂-Emissionen und den Energiebedarf um sechs bis zehn Prozent.