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“Mehr Funktionen als im Heim“

Commercial Storage Solutions, worum geht es beim neuen Geschäftsfeld genau?

Reiko Stutz: Nach unserem erfolgreichen Einstieg bei den Heimspeichern war es für uns eine logische Konsequenz, nun auch Gewerbekunden zu beliefern. Unsere Heimspeicher lassen sich koppeln, sodass wir damit Leistungen bis zu 20 Kilowattstunden abdecken können. Unser kleinster Gewerbespeicher Flex Storage hat 20 Kilowatt Leistung und 26 Kilowattstunden Speichervermögen und schließt damit nahtlos an den oberen Leistungsbereich der Heimspeicher an.

Bis zu welcher Größe bieten Sie gewerbliche Speicher an?

Wir könnten mit unserem System einige Megawatt aufbauen. Aber wir sehen bei Energiespeichern mit 500 Kilowatt Leistung und 750 Kilowattstunden eine obere Grenze für Commercial Storage Solutions.

Wie viele Modelle sind in der Baureihe verfügbar?

Wir bieten die Baureihe Flex Storage in zwei Versionen an. Flex Storage E steht für Energie, also Kapazitätsspeicher. Beim System Flex Storage P, wie Power, steht die elektrische Leistung im Vordergrund. Für die Gewerbespeicher bieten wir verschiedene Wechselrichter und Batterien, je nach Bedarf des Kunden.

Sie spielten auf den Markt für Heimspeicher an. Wodurch unterscheiden sich Gewerbespeicher davon?

Die Gewerbespeicher sind eher dem Projektgeschäft zuzuordnen. Deshalb haben wir einen Prozess aufgesetzt, um solche Projekte effizient zu betreuen. Unsere Experten im technischen Vertrieb und im Projektmanagement nehmen dafür die Lastgänge in den Unternehmen auf, bewerten sie und legen die Speichersysteme nach den spezifischen Anforderungen der Gewerbekunden aus.

Welche Anpassungen sind in der Software möglich?

Dazu gehört auch, das Energiemanagementsystem auf die Wünsche unserer Kunden anzupassen. Bei den Gewerbespeichern ergeben sich deutlich mehr Möglichkeiten und Anwendungsbereiche für unsere Kunden als bei Energiespeichern für den Heimbereich.

Sie sprechen von den neuen Einsatzmöglichkeiten der Gewerbespeicher. Was genau meinen Sie damit zum Beispiel?

Heimspeicher werden zu 95 Prozent oder mehr verkauft, um Sonnenstrom selbst zu nutzen. Gewerbespeicher werden auch durch den Eigenverbrauch von Sonnenstrom im Unternehmen getrieben, aber nicht nur. Oft spielen BHKW oder Dieselaggregate eine Rolle, die eingebunden werden müssen.

Welche Rolle spielen Zusatzfunktionen wie Notstrom oder die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)? Gibt es weitere Anforderungen, die bei Gewerbespeichern wichtig sind?

Die Notstromversorgung gewinnt zunehmend an Bedeutung, nicht nur in der Industrie, auch in der Landwirtschaft. Wenn dort Lüfter ausfallen, können erhebliche Werte in Gefahr geraten. Auch die Verschiebung von Lastspitzen oder die Entlastung der Firmennetze sind wichtige Funktionen der Stromspeicher.

Wie können die Speicher ein Firmennetz entlasten?

Ein typisches Beispiel ist die zunehmende Elektromobilität. Gerade im mobilen Service oder bei Kurierdiensten kommen die Fahrzeuge häufig zur gleichen Zeit zur Basis zurück und müssen geladen werden – etwa zum Schichtwechsel oder abends.

Wie lässt sich der Speicher in diesem Falle nutzen?

Hier wird schnell die Anschlussleistung überschritten. Dann wirkt ein ausreichend dimensionierter Stromspeicher als Puffer, um zusätzliche Leistung und Energiereserven anzubieten.

Haben Sie so etwas schon gebaut?

Ja, so einen Fall hatten wir unlängst bei einem Pflegedienstleister. Dort werden die Dächer der Carports für Photovoltaik genutzt, die der Gewerbespeicher aufnimmt und bei Bedarf abgeben kann. Eine rundum grüne Lösung.

Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.

Reiko Stutz

ist studierter Wirtschaftsingenieur. Über verschiedene Stationen im Maschinenbau und in der Halbleiterbranche kam er vor mehr als sieben Jahren zu Varta Microbattery. Zunächst leitete er den Einkauf, später übernahm er zudem strategische Projekte. Seit Januar 2017 leitet er das neue Geschäftsfeld Commercial Storage Solutions bei Varta Storage in Nördlingen.

Varta Commercial Storage Solutions

Flex Storage: Maßgeschneidert fürs Gewerbe

Varta Storage erweitert das Portfolio mit einer eigenen Produktlinie für gewerbliche Anwendungen: Varta Flex Storage. Das Leistungsspektrum des AC-gekoppelten Systems reicht von 20 Kilowatt bis 500 Kilowatt, aber auch Anlagen mit mehreren Megawatt sind möglich. Varta Flex Storage P verfügt über eine nutzbare Speicherkapazität von 26 bis 260 Kilowattstunden, bei Varta Flex Storage E liegt diese zwischen 75 und 750 Kilowattstunden. Je nach Anforderung ist die Leistung kaskadierbar.

Die Energiespeicher werden entsprechend der Kundenanforderung mit Leistungszellen oder Energiezellen konfiguriert. Die Leistungszellen im Großspeicher sind für Anwendungen geeignet, bei denen in kurzer Zeit viel entladen oder geladen werden muss. Hier kommen zyklenfeste Lithium-Eisenphosphat-Module ohne Memory-Effekt zum Einsatz, je Speicherschrank mit einer Kapazität von 26 Kilowattstunden. Ihre Einsatzmöglichkeiten liegen im Peak-Shaving, der Netzstabilisierung, in der Regelenergie und bei hochbelasteten Hybridsystemen.

Wo viel Energie für längere Zeit gespeichert werden soll, kommen Energiezellen zum Einsatz. Die Basis hierfür sind zuverlässige Lithium-NMC-Module. Die entsprechenden Speicherschränke werden mit einer Kapazität von 75 Kilowattstunden bestückt. Eingesetzt werden können die Energiezellen zur Eigenverbrauchserhöhung und Notstromversorgung sowie bei Insel- oder Mieterstromlösungen. Ein weiteres Plus: Bei Stromausfall dient der Varta-Großspeicher auch im Notfall als Energiequelle, um den Betrieb konstant mit Energie zu versorgen.

www.varta-storage.com

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