Rappelvoll war es auf der Speichermesse EES und auf der Intersolar in München. Rund 420 Aussteller zeigten Exponate zur Speicherung von Sonnenstrom. 36 von ihnen hatten sich um den diesjährigen EES Award beworben.
Neues Baby aus Konstanz
Dabei verfolgten die Anbieter und Bewerber sehr unterschiedliche Konzepte, was die Leistungselektronik und die Einbindung der Batterien betraf. Wenig überraschend war der eindeutige Trend zur Lithium-Ionen-Batterie, die die Ausstellungen und den Wettbewerb dominierte.
Energy Depot aus Konstanz stellte einen Zehn-Kilowatt-Hybridinverter vor, der sich mit Batteriepacks von 8,2 bis 32,6 Kilowattstunden kombinieren lässt. Centurio nannten die Ingenieure aus Konstanz ihr jüngstes Baby. Der Wechselrichter schließt die Batterie mit 400 Volt an.
Auf allen drei Phasen läuft das System symmetrisch, speist also ins AC-Netz mit der gleichen Leistung (3,3 Kilowatt je Phase) ein. Zum System gehört ein intelligenter Zähler beziehungsweise Sensor, der die Stromflüsse am Verknüpfungspunkt zum Netz überwacht.
Das schützt das Netz vor Schieflasten. Zudem ist der Wechselrichter auf allen drei Phasen notstromfähig. Der Wirkungsgrad vom Solargenerator bis zum Netz erreicht 98,1 Prozent. Erstaunlicherweise wird dieser sehr hohe Wirkungsgrad bereits bei einer Teillast von 25 Prozent erreicht. Bei zehn Prozent Teillast schafft er bereits 97 Prozent Wirkungsgrad von DC nach AC.
In drei Phasen notstromfähig
Schaltet man die Domus-Batterien dazwischen, beträgt der Gesamtwirkungsgrad immerhin noch 95,4 Prozent, ab einer Teillast aus der Batterie von 20 Prozent. Das ganze System wird in Containern schlüsselfertig angeliefert. Bisher ist es nur für die angegebenen Domus-Batterien ausgelegt, perspektivisch dürfte sich die Auswahl der integrierbaren Batterien entsprechend den wichtigsten Anbietern im Markt vergrößern.
Energy Depot hat Gewerbekunden im Blick. Die Inverter lassen sich beliebig kombinieren, entsprechend größer ist die Batteriekapazität, die verwaltet wird.
Auf diese Weise entsteht ein Baukasten, der sich auch an sehr hohen Speicherbedarf oder Leistungsbedarf anpassen lässt. Der Aufwand zur Montage ist vergleichsweise gering: Zwei Installateure reichen aus, um das gesamte System aufzubauen und anzuschließen.
Realistische Preise
Die Preise, die das Unternehmen zur Markteinführung nannte, waren charmant und durchaus realistisch. Den entsprechenden Absatz vorausgesetzt, will Energy Depot in zwei Jahren die Kilowattstunde Sonnenstrom für neun Cent einspeichern und ausspeichern. Das entspricht 400 bis 500 Euro je Kilowattstunde Speicherkapazität im System.
Energy Depot hat zwei Dependancen in Kreuzlingen in der Schweiz und in Konstanz am Bodensee. Die Firma wurde 2014 vom Solarexperten Roland Burkhardt gegründet. Burkhardt war seinerzeit der führende Kopf hinter Sunways, einem Pionier der Solarbranche.
Die Stringwechselrichter, die Sunways seinerzeit produzierte, sind unter den Installateuren noch heute beliebt wegen ihrer Effizienz und hohen Qualität. Burkhardt hatte bereits 1985 mit Photovoltaik begonnen, als er an der Universität von Konstanz Solarzellen erforschte.
Intersolar Award
SMA gewinnt mit Sunny Tripower Core
SMA Solar Technology hat mit dem Sunny Tripower Core 1 einen freistehenden Stringwechselrichter entwickelt, der für die Nutzung auf Gewerbedächern und in Freiflächenanlagen optimiert wurde.
Der Wechselrichter kann durch eine optimierte Installation und einfache Konfiguration schnell ans Netz angeschlossen werden. Zusammen mit einem neuen, aktiven Kühlsystem entsteht ein einzigartiges Design mit einfachem Zugriff auf alle Komponenten und Anschlüsse für Gleich- und Wechselstrom. Effektive Steuerfunktionen sorgen für die einfache Integration in das Stromsystem.
Mit dem zertifizierten Sunny Tripower Core 1 können im Vergleich zu anderen SMA-Produkten auf dem Markt pro Watt 20 Prozent der Kosten eingespart werden.
Die Jury des Intersolar Awards war von der Wirtschaftlichkeit des technischen Designs sowie der verbesserten Handhabung des Produkts überzeugt. Die neue Technik erhöht die Energiedichte und die Leistungsdichte der Geräte, zudem wird die Installation vereinfacht.