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Prognose: Kosten für Netzengpässe sinken

Größter Kostentreiber des Netzengpassmanagements sind Maßnahmen zum Redispatch. Darunter versteht man Eingriffe in die Stromerzeugung, um Engpässe im Netz zu bewältigen und die Versorgung stabil zu halten. Wenn an bestimmten Stellen im Stromnetz zu viel oder zu wenig Energie transportiert wird, schwanken Spannung und Frequenz. Dann regeln die Netzbetreiber gezielt Kraftwerke auf oder ab, um die Last auszugleichen.

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Wie hoch die Kosten für diese Maßnahmen sind, hängt von der Höhe der Strompreise ab. „Der russische Überfall auf die Ukraine und die Abhängigkeit von fossilem Gas haben die Energiepreise 2022 und 2023 massiv in die Höhe getrieben“, analysiert Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Erneuerbaren Energien (BEE). „Die fossile Preiskrise war ein großer Kostentreiber für das Netzengpassmanagement. Es ist erfreulich, dass die Übertragungsnetzbetreiber nun von sinkenden Kosten ausgehen. Das zeigt, dass sich die Energiepreise langsam normalisieren.“

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Im ersten Halbjahr 2024 wurden fast 60 Prozent des deutschen Strombedarfs aus erneuerbaren Generatoren gedeckt. „Der Spielraum für fossile Energien und für Preissprünge wird enger“, erläutert Axthelm. „Gleichzeitig führen sinkende Redispatchkosten zu niedrigeren Netzentgelten und somit zu niedrigeren Strompreisen für Endkunden. Von beidem profitieren die Verbraucherinnen und Verbraucher, Industrie und Wirtschaft.“

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Aus Sicht des Verbandes hat sich die Debatte um eine Aufteilung der einheitlichen Strompreiszone endgültig erledigt: „Der BEE hat stets darauf hingewiesen, dass die Redispatchkosten sinken, sobald die Energiepreise sinken“, sagt Axthelm. „Das ist jetzt eingetreten.“ Nun fordert der BEE, Speicher und Flexibilitäten auszubauen und die geplante Reform des Strommarktes systemdienlich umzusetzen. (HS)

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