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Stadtwerke Mainz testen Einbau von Smart Metern

Die Stadtwerke Mainz testen die Auswirkungen einer großflächigen Installation von intelligenten Stromzählern. Im Mittelpunkt steht die Kommunikation über Mobilfunk und der Austausch zwischen zwei Netzgebieten. Auch die energiewirtschaftlichen Fragen stehen auf der Tagesordnung.

Die Netzgesellschaft der Stadtwerke Mainz startet zusammen mit EnBW ein Pilotprojekt zur Erprobung intelligenter Messsysteme in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Im Mittelpunkt des Projekts steht der Aufbau einer zuverlässigen Kommunikation über Mobilfunk zu den intelligenten Zählern im Netzgebiet der Stadtwerke Mainz. Außerdem wollen die Mainzer Stadtwerke zusammen mit EnBW Energie Baden-Württemberg den Austausch zwischen den Netzgebieten von Amprion in Rheinland-Pfalz und von Tennet in Hessen in Verbindung mit einem externen Gateway-Administratordienstleister testen und optimieren. Ein drittes Ziel ist es, die Auswirkungen einer großflächigen Installation von intelligenten Zählern auf die gesamte energiewirtschaftliche Abwicklung zu erproben. „Mit dem Pilotprojekt bereiten wir uns frühzeitig und wegweisend auf eine effektive und wirtschaftliche Umsetzung der neuen Gesetzesvorgaben vor“, erklärt Michael Worch, Geschäftsführer der Stadtwerke Mainz Netze. „Mit der EnBW haben wir einen erfahrenen und kompetenten Anbieter für ganzheitliche Dienstleistungslösungen bei der Einführung intelligenter Messsysteme gewinnen können.“

Stromerzeugung und Stromverbrauch synchronisieren

Die Installation von intelligenten Zählern ist inzwischen gesetzlich geregelt. Seit 2011 gibt das Energiewirtschaftsgesetz vor, dass Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden die Smart Meter einbauen müssen. Zudem gilt die Verpflichtung zur Installation von intelligenten Stromzählern in Neubauten. In allen übrigen Gebäuden sind Messsysteme einzubauen, sobald es technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar ist. Der Einbau wird also verpflichtend, wenn Messsysteme am Markt verfügbar sind, die die Sicherheitsanforderungen des Bundesamtes in der Informationstechnik erfüllen. Ziel ist ein gezieltes Last- und Einspeisemanagement, um für mehr Flexibilität beim Stromverbrauch zu sorgen. Damit soll dieser auf die fluktuierende Stromerzeugung aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen angepasst werden. Das sorgt dann für mehr Flexibilität in den Verteilnetzen.

Kommunikationstechnologie anpassen

Für das Pilotprojekt in Mainz stellt der örtliche Netzbetreiber die erforderlichen Messsysteme und die Infrastruktur für die Kommunikation zur Verfügung. Dazu gehören nicht nur die Zähler, sondern auch die Gateways und die Steuerboxen. EnBW wird die Beratung innerhalb des gesamten Projekts übernehmen. Die Pilotphase beginnt im April 2015 und läuft bis Ende Dezember 2015. „Im Rahmen des Pilotprojekts bündeln beide Partner ihre Kompetenzen und sammeln wichtige Erfahrungen“, sagt Jochen Adenau, Leiter der Geschäftseinheit Operations bei EnBW. „Der Auftrag der Stadtwerke Mainz ist für uns ein weiterer Schritt, um uns als Partner in der energiewirtschaftlichen Abwicklung am Markt zu etablieren.“
Schon seit 2012 bereitet EnBW die Einführung intelligenter Messsysteme vor, um die gesetzlichen Vorgaben und Anforderungen zu erfüllen. In Vorbereitung auf das gemeinsame Pilotprojekt hat der Übertragungsnetzbetreiber in Stuttgart gemerkt, dass bestimmte informationstechnische Prozesse noch nicht so laufen wie gewünscht. Diese musste EnBW erst einmal anpassen und eine geeignete Kommunikationstechnologie auswählen. Die ersten Tests mit der neuen Kommunikationssoft- und Hardware sind bereits gelaufen. (su)