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100 bis 120 Megawatt in Tschechien

Nach fast zwei Jahren Stillstand im Solarbereich steht der Tschechischen Republik laut Prognosen für das Jahr 2012 die Installation von 100 bis 120 Megawatt an Photovoltaik bevor. Dabei sollen Aufdachanlagen eine führende Rolle spielen.

Jaroslav Dorda, Gründer von Solarninovinky, sieht den tschechischen Markt vor einem bescheidenen Comeback. So haben nach seiner Aussage seit Januar 2012 bereits 12.000 Photovoltaikprojekte die Zulassung für Bau und Netzanbindung erhalten. Dieses Wachstum beruht offensichtlich auf einem Gesinnungswandel der drei tschechischen Stromversorger CEZ, PRE und E-on, die Berichten zufolge „beschlossen haben, die Anbindung kleiner neuer PV-Systeme bis zu 30 Kilowatt ans Netz zu ermöglichen“.

Der tschechische Übertragungsnetzbetreiber CEPS stoppte 2010 die Netzanbindung aller neuen Anlagen und brachte somit die einst boomende Solarbranche in der Tschechischen Republik zum Stillstand. Zudem führte die Regierung rückwirkend eine Solarsteuer von 26 Prozent ein und beendete jegliche Unterstützung für Freiflächenanlagen.

Seinerseits argumentiert Dorda, dass der Anstieg an neuen Zulassungen bedeutender ausfallen könnte. Trotz des positiven Fortschritts, den die Stromversorger im Photovoltaikereich machen, bestehen seiner Meinung nach noch Probleme. So verweigerten beispielsweise CEZ und E-on die Netzanbindung aus „merkwürdigen Gründen“ wie etwa die Gefahr des Zusammenbruchs des örtlichen Versorgungsnetzes. Zusätzlich gibt Dorda an, dass CEZ für alle Anlagen über 4,5 Kilowatt die Ausstattung mit 3-Phasen-Wechselrichtern fordert. „Nur Kostal scheint mit seinen PIKO-Wechselrichtern in der Lage, die aktuellen Anforderungen des Solarmarkts in Tschechien zu erfüllen. Die kleinen Wechselrichter des Unternehmens erfreuen sich im Land einer gewaltigen Nachfrage“, so Dorda.

Insgesamt prognostiziert Dorda in der Tschechischen Republik für 2012 Neuinstallation zwischen 100 und 120 Megawatt. 2011 waren es gerade einmal sechs Megawatt. Und er fährt fort: „Im kommenden Jahr wird die Einspeisevergütung um zirka 30 Prozent gesenkt werden, in Abhängigkeit von der Entscheidung der Energieregulierungsbehörde, die im November 2012 offiziell bekanntgegeben wird. Trotz der Kürzungen ist es sehr wahrscheinlich, dass der Solarboom in Tschechien 2013 weitergeht. Der Grund hierfür ist, dass viele Menschen Insel- bzw. Hybridanlagen ohne jegliche Subventionen aufstellen. (Becky Beetz)