Bis zum 31. Oktober muss die Bundesnetzagentur die Kürzung der Solarförderung für das nächste Jahr bekannt geben. Nach einer Einschätzung der BHF Bank werden es wohl 15 Prozent sein. Bislang hat die Bundesnetzagentur nur die Zubauzahlen bei Photovoltaik-Anlagen bis Juni dieses Jahres vorgelegt. Der relevante Zeitraum für die Entscheidung ist jedoch die neu installierte Photovoltaik-Leistung zwischen Oktober 2010 und September 2011. Bis Juni sind in dem relevanten Zeitraum etwa 3,6 Gigawatt in Deutschland zugebaut worden. BHF-Bank-Analyst Götz Fischbeck rechnet nun damit, dass zwischen Juli und September nochmals Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von mehr als 900 Megawatt ans Netz gegangen seien. Deshalb würden die Einspeisetarife zum 1. Januar voraussichtlich um 15 Prozent sinken. Dies liegt auch im Bereich der Prognosen anderer Experten. Allerdings sei es auch möglich, dass die Solarförderung um 18 Prozent gekürzt würde, so Fischbeck weiter. Dies wäre der Fall, wenn die neu installierte Leistung im Berechnungszeitraum höher als 5,5 Gigawatt liegen würde und damit etwa 1900 Megawatt Photovoltaik-Leistung zwischen Juli und September neu ans Netz gegangen ist.
Eine Kürzung der Photovoltaik-Einspeisetarife um 15 Prozent sollte aus Sicht von Analyst Fischbeck keine Überraschung sein. Es sei aber nicht zu erwarten, dass die Preise für Photovoltaik-Systeme in Deutschland bis Jahresanfang nochmals um 15 Prozent fallen würden. Damit sei unsicher, ob der Bau von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland attraktiven Renditen bieten könne, so Fischbeck weiter. Allerdings sei auch davon auszugehen, dass mit der weiteren Kürzung der Solarförderung in Deutschland die Preise für Photovoltaik-Komponenten weiter unter Druck blieben. (Sandra Enkhardt)