Zehn Jahre Wartezeit sollte ein Anlagenbetreiber einplanen, wenn er in Österreich eine geförderte Solaranlage mit mehr als fünf Kilowattpeak ans Netz bringen will. Die derzeitige Deckelung der Förderung von Photovoltaikanlagen verhindert eine staatliche Unterstützung bis zum Jahr 2020. Auf einer Pressekonferenz des Bundesverbandes Photovoltaic Austria machten nun Vertreter der Solarbranche ihrem Unmut Luft.
Die Überschüsse müssen abgebaut werden und der Deckel für die Förderung von Anlagen über 5 Kilowatt muss fallen“, sagt Hans Kronberger, Präsident des Bundesverbandes Photovoltaic Austria (PVA), auf Anfrage der photovoltaik. Er hält die aktuelle Situation für einen unhaltbaren Zustand. Das seit September 2009 in Österreich geltende Ökostromgesetz sieht eine jährliche Fördersumme von 2,1 Millionen Euro für die Photovoltaik vor. Zu wenig, meinen die Branchenvertreter. In der für das Frühjahr 2011 geplanten Novellierung soll nun die Deckelung für die Photovoltaik-Förderung nach Ansicht des PVA verschwinden.
Im Jahr 2010 wurden Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von ungefähr 50 Megawatt zugebaut. Das ist ein Zuwachs von ungefähr 150 Prozent im Vergleich zu 2009. Die österreichische Photovoltaikindustrie sei bestens aufgestellt und weltweit anerkannt, sagt Ingram Eusch, Geschäftsführer des österreichischen Modulherstellers Kioto Photovoltaics. „Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber internationalen Mitbewerbern brauchen wir aber auch einen starken Heimmarkt“, sagt er weiter.
„Wir verfolgen ein Gesamtkonzept für alle Erneuerbaren“, sagt Hans Kronberger vom PVA. „Bis 2020 soll 100 Prozent der Energieversorgung durch saubere Energien abgedeckt werden. Das ist durchaus realistisch und auch die Öffentlichkeit geht dabei mit. Österreich könnte das erste Land in der Europäischen Union werden, das das Ziel ‚100 Prozent Erneuerbare’ wirklich erreicht“, so Kronberger weiter. (Mirco Sieg)