Ein Großprojekt der ganz besonderen Art wird gerade mit individuellen Glas-Glas-Modulen von Sunovation realisiert. Ein Bauwerk, das jährlich mehr als drei Millionen Besucher zählt, die Heilige Moschee in Mekka, wird umfassend modernisiert und ausgebaut. Die Dächer der vier riesigen Fußgängerbrücken produzieren demnächst Solarstrom.
Das derzeit wohl weltweit größte Projekt mit bauwerksintegrierten Solarglaselementen wird derzeit in Mekka realisiert. Die Heilige Moschee wird im Zuge umfassender Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen ausgebaut, um Platz für die wachsenden Besucherzahlen zu bieten. Um die Pilgerströme sicher zur Kaaba, dem zentralen Heiligtum des Islam, zu leiten, wurden unter anderem vier Fußgängerbrücken errichtet. Diese Brücken sind jeweils rund 120 Meter lang und 40 Meter hoch. Zum Schutz vor Sonne und Wüstenklima sind die Brücken überdacht. Die Dächer überspannen die Brücken in gewölbter Form mit einem Radius von rund zwölf Metern. Auf einer sehr leichten, aber besonders tragfähigen Unterkonstruktion aus Composite-Materialien werden in Kürze die solaren Glaselemente von Sunovation befestigt.
Die von den Architekten ausgewählte Variante besteht aus grünen Zellen und grünen Gläsern. Das Rückseitenglas ist vollflächig, das Deckglas im Randbereich sowie zur Abdeckung der Busbars der Zellen in keramischem Siebdruck bedruckt. Zusammen mit den grünen Zellen ergibt sich so eine sehr homogene Oberflächenoptik. In Kombination mit der Brückenkonstruktion wurde ein komplettes Brückensegment als Muster zur Begutachtung aufgebaut. Die leitenden Architekten waren mit der Farbe zufrieden, aber fragten schließlich, ob nicht auch eine gewölbte Ausführung der Gläser möglich wäre. Die Antwort von Sunovation lautete: „Ja, das ist zwar aufwendiger, aber es ist machbar.“ Sunovation fertigte nochmals Muster in gewölbter Variante, bei einem abgerundeten Dach optisch viel ansprechender als herkömmliche Module. Die Wölbung ist möglich, weil Sunovation die Module nicht laminiert sondern mit Silikongel verfüllt. Die Zellen liegen im Produktionsprozess berührungslos zwischen den gewölbten Scheiben, der Zwischenraum wird mit Silikon gefüllt.
Die jetzt im Bau befindliche, durchgängig gewölbte Oberfläche umfasst 12.800 Quadratmeter. Zu Reinigungs- und Wartungszwecken sind die Solarglaselemente mit thermisch vorgespanntem Einscheibensicherheitsglas betretbar. Der erzeugte Strom wird zu 100 Prozent für den Eigenverbrauch in Ventilations- und Kühlungssystemen genutzt. (Petra Franke)
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Oktoberausgabe der photovoltaik, die am 13.10.2016 erscheint.