Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) hat an einem seiner Forschungsgebäude eine große bauwerkintegrierte Solarfassade in Betrieb genommen. Die Anlage ist nicht nur Teil der Gebäudehülle der Testinghalle im Berliner Stadtteil Adlershof im Südosten der Stadt. Es ist zusätzlich ein Forschungsprojekt. Denn die Installateure des Schweizer Unternehmens Active Solar, die die Module in die Gebäudehaut integriert haben, verbauten jede Menge Sensoren.
Verhalten der Solarfassade untersuchen
So sind insgesamt in den drei Fassadenteilen, die solar aktiviert wurden, zehn Bestrahlungssensoren montiert. Diese messen die Sonneneinstrahlung, die an verschiedenen Stellen auf die Fassade trifft. Außerdem sind hinter einzelnen Modulen noch 72 Temperatursensoren geklebt. Hinter vier Modulen wurden außerdem noch Strömungssensoren geklebt, die die vertikale Hinterlüftungsgeschwindigkeit messen. Auf dem Dach wurde außerdem noch eine Wetterstation installiert, die alle wesentlichen Parameter inklusive der Werte für die direkte und indirekte Bestrahlung im Viertelstundentakt aufzeichnet. Mit den gewonnen Daten wollen die Wissenschaftler des HZB herausfinden, wie sich vorgehängte hinterlüftete Solarfassaden tatsächlich verhalten und welche Erträge unter konkreten Bedingungen zu erwarten sind.
Solarmodule mit Aluminiumelementen kombiniert
Auch in ästhetischer Hinsicht haben die Planer von DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten ein herausragendes Projekt realisiert. Denn die Forschungshalle mit der Solarfassade besteht aus eine kubischen Baukörper mit einer Länge von 62 Meter und einer Breite von 16 Meter. Dieser wurde in Teilen mit einer silbergrauen Aluminiumfassade eingekleidet. Auf der Nordseite haben sich die Architekten für blaue Aluminiumelemente entschieden, mit denen ein Teil der Fassade ausgeführt ist.
Der Rest der Gebäudehülle ist mit blauen Solarmodulen eingekleidet. Diese sind gegenüber den silbergrauen Aluminiumelementen um etwa 50 Millimeter vorgesetzt. Jedes Solarmodul ist werksseitig mit einem Backrail versehen, an dem die Paneele in der Fassadenkonstruktion montiert sind. Selbst ein Teil der Nordseite wurde mit Solarmodulen versehen, was auch ein Teil des Forschungsprojekts ist.
Farbgebung sorgt für besonderen Effekt
Die Module bestehen aus einem Verbundsicherheitsglas. Die hintere Glasscheibe ist mit einem CIGS-Halbleitermaterial beschichtete. Die vordere Glasscheibe ist auf der Innenseite mit einer Kromatix-Beschichtung versehen, die für die Farbgebung verantwortlich ist. Diese bewirkt einen zusätzlichen Effekt. Den je nach Betrachtungswinkel und Sonneneinstrahlung variiert der Blauton der Module.
Einen ausführlichen Bericht zur Solarfassade am Forschungsgebäude des HZB in Berlin lesen Sie in der Märzausgabe der Fachzeitschrift photovoltaik. Abonnenten finden den Beitrag online auf der Webseite der photovoltaik im Heftarchiv. Sie können die Ausgabe auch als Einzelheft bestellen. (su)
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