Die Energiewende in die eigenen Hände nehmen und gleichzeitig den eigenen Energiepreisdeckel schaffen: Das ist das Ziel, das die Group 24, ein Informationstechnikunternhemen in münsterländischen Gescher verfolgt. Schon längst liefert eine Solaranlage mit 750 Kilowatt üppig Strom vom Dach. Doch jetzt hat das Unternehmen entschieden, auch die nach Süden ausgerichtete Fassade für die Stromproduktion zu nutzen.
140 Module an die Wand geklebt
Da die Integration von normalen Glasmodulen aufgrund des hohen Gewichts nur mit einem riesigen Aufwand hätten installiert werden können, hat der Solarplaner Onsatech aus der Nähe von Osnabrück vorgeschlagen, einfach Leichtbaumodule an die Fassade zu installieren. Diese bestehen aus zwei Kunststoffkompositplatten, zwischen die die Solarzellen einlaminiert sind. Insgesamt 140 dieser monokristallinen Module vom Hersteller Sunman haben die Handwerker von Dachtechnik Sicon und von Enles Solar in zwei Reihen direkt auf die bestehende Fassade geklebt – ohne aufwändige Unterkonstruktion.
Lichtausbeute optimiert
Die Oberflächenstruktur der Module ist für die Lichtausbeute optimiert, so dass die einfallenden Sonnenstrahlen auch bei der senkrechten Installation optimal genutzt werden können, um erneuerbare Energie zu gewinnen. Die Leistungsfähigkeit seiner Solarmodule hat Sunman zudem in den vergangenen Jahren stetig verbessert. Dadurch erreichen sie inzwischen den nahezu gleichen Wirkungsgrad wie Glasmodule – und die gleiche Leistung.
Diese beträgt für jedes der Module immerhin 360 Watt. Mit diesen zusätzlichen gut 50 Kilowatt steigt die Gesamtleistung der Anlagen der Group 24 auf über 800 Kilowatt. Unter anderem tanken damit die mehr als 35 E-Autos und Hybridfahrzeuge des IT-Dienstleisters ihren Strom. Bis zu fünf Megawattstunden können das an sonnigen Tagen zukünftig sein.
Noch mehr Vorteile
Doch produziert die Solarfassade nicht nur Strom. Denn durch die Module sehe die Fassade auch noch ansprechend aus und blendet zugleich nicht mehr, beschreibt Christian Hornhues, Vorstand der Group 24, die drei Vorteile. Inzwischen hat die durchweg positive Resonanz zum Erscheinungsbild der Fassade schon zu vielen Rückfragen bezüglich der eingesetzten Technik durch andere geführt.
Mühelos in bestehende Anlagen integriert
Für Malte Sulkiewicz, Marketingleiter bei Onsnatech zeigt das Projekt, wo Leichtbaumodule wie die von Sunman ihre Stärken voll ausspielen können und sie sich auch mühelos in einen bestehende Anlage integrieren lassen. „Je nach Anforderungen kann man so das Optimum auf den möglichen Installationsflächen des Firmengebäudes ebenso wie auf dem privaten Haus herausholen“, sagt Sulkiewicz.
Umfangreiche Informationen über den Anlagenstatus
Wie dieses Optimum aussieht, darüber informiert die Group 24 seine Mitarbeiter immer tagesaktuell. Dazu wurde im Eingangsbereich des Unternehmens ein Display von Solarfox installiert, auf dem zu sehen ist, wie viel Energie die Anlage gerade produziert und wie der aktuelle Füllstand der Batterie zum aktuellen Zeitpunkt ist, die im Gebäude installiert wurde. Der Tesvoltspeicher kann immerhin 500 Solarstrom zwischenlagern. So wissen die Kollegen auch immer, ob sie ihr Elektroauto noch fix an einer der Schnelladesäulen der Group 24 tanken können – ohne zusätzliche Energiekosten und umweltschonend. (su)