Bei Solarfassaden geht es nicht nur um Strom. Es geht um Wärmedämmung, um Wartung und vor allem: um die Aufwertung der Immobilie. Dazu müssen Module, Gläser, Farben, Beton, Holz und Fenster gut aufeinander abgestimmt sein.
Die Sunphos Design GmbH aus Neresheim-Elchingen in Schwaben hat ein System entwickelt, das Dünnschichtmodule in Aluminiumfassaden integriert – auf ansprechende Art und Weise. Es vereint moderne Ästhetik mit anspruchsvoller Funktionalität. Nach der Entwicklungsphase gelang es, ein System zu entwerfen, das den hohen Ansprüchen des Marktes gerecht wird.
Ein System, das optische Individualität erlaubt, einfach zu montieren ist und auf fast allen Materialien angebracht werden kann. Das Aluminiumprofil erlaubt die Oberflächengestaltung in allen erdenklichen Farben, integriert den Kabelkanal und nimmt Module mit verschiedenen Abmessungen auf. Sie werden durch attraktive Gläser oder Lichtbänder ergänzt.
Das Sunphos Design System wurde bereits europaweit eingesetzt. Ob in Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Österreich oder in der Schweiz: Überall fand das System großen Anklang. Das erste größere Projekt wurde an der Fassade eines Vermessungsamtes durchgeführt. Dort wurde eine relativ kleine Anlage mit knappen sechs Kilowatt installiert.
Fassade spart Kühlung
Nach der sehr raschen Abwicklung und Montage konnte man die ersten Ergebnisse auswerten. Die verbauten CIS-Dünnschichtmodule von Bosch Solar CIS Tech werden als Standardmodule installiert. Auch bietet das Werk in Brandenburg an, die Maße individuell zuzuschneiden.
Die Fassade überzeugte durch sehr positive Ergebnisse, mit beeindruckendem Nebeneffekt: Die nach Süden ausgerichtete Putzfassade hatte sich vorher sehr stark aufgewärmt und die innenliegenden Büroräume stark aufgeheizt. Nach der Installation der Solarfassade isolierten die Module gegen die Wärme.
Der zirkulierende Luftraum hinter der Photovoltaikfassade schirmte die Außenwand vom Wärmefluss ab. Temperaturmessungen ergaben erstaunliche Differenzen. Kurze Zeit später wurde ein weiteres Projekt realisiert. An einem Gebäude wurde die Solarfassade an allen vier Seiten angebracht. Erstaunliche Ergebnisse konnten selbst auf der Nordseite erzielt werden.
Dies gab uns die Sicherheit, dass dieses System über ausreichend Potenzial verfügt, um im Fassadenmarkt durchzustarten. Das Objekt war ein Sinnbild für veraltete Waschbetonfassaden aus vergangenen Jahrzehnten. Wenn man den ursprünglichen Zustand mit der Photovoltaikfassade vergleicht, bekommt man den Eindruck, dass ein komplett neues Gebäude entstanden ist.
Ergebnisse nach drei Jahren
Die neue Fassadengestaltung wertet das Objekt enorm auf - und das in nur zweiwöchiger Bauzeit. Die Oberfläche der Aluminiumprofile wurde passend zu den Fensterlaibungen gewählt, um einen harmonischen Einklang zu erzeugen. Alle Stöße wurden auf Gehrung bearbeitet, Spiongläser in die Moduloptik integriert. Blechblenden im selben Grauton vollendeten die geschlossene Optik.
Nach drei Jahren liegen folgende Ergebnisse vor:
• Die Module arbeiten einwandfrei ohne die geringsten Störungen.
• Die Leistung wurde gegenüber den Erwartungen stark übertroffen.
• Die Fassade reinigt sich durch Regen selbst.
• Die Fassade ist resistent gegen Hagel.
• Die Fassadenoptik wirkt nachhaltig modern.
• Die Wartungskosten belaufen sich auf null Euro.
Inzwischen wurden weitere Projekte realisiert. Dabei bewies die Vielfältigkeit des Systems seine Stärke und Bedeutung. Balkone wurden in Kombination mit Holz und dem Sunphos-Design-System gebaut, Sichtschutzwände mit integrierten Lichtbänder und Module wurden entwickelt und eingesetzt. Farbige Aluminiumprofile werden immer mehr verlangt, sogar in der Farbe des Firmenlogos.
Zusätzlich zu den Solarmodulen wurden bunte Gläser eingesetzt, um eine „fröhliche“ Gestaltung der Fassade zu erreichen. Hinter den Fassaden wurden integrierte Wärmedämmsysteme installiert. Selbst eingefärbte Module wurden bereits verbaut. (Toni Grimmeisen)
Der Autor ist Zimmerer, technischer Fachwirt und Betriebswirt. Er gehört zur Geschäftsführung der Firma Grimmeisen Holzland GmbH in Neresheim-Elchingen bei Aalen. Toni Grimmeisen leitet auch die Firma Sunphos Design GmbH.
Den vollständigen Praxisreport lesen Sie im Oktoberheft der Fachzeitschrift photovoltaik, das am 2. Oktober 2014 erscheint.