Ein Team aus der Schweiz hat den diesjährigen Solar Decathlon gewonnen. Das Gebäude belegte in den entscheidenden Disziplinen die vordersten Plätze. Ihm wird aber nur ein geringes Marktpotenzial bescheinigt.
Das Schweizer Team hat den diesjährigen Solar Decathlon gewonnen. Das Gebäude, mit dem die Eidgenossen an den Start gegangen sind, wurde gemeinsam von Studenten der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), der Hochschule für Technik und Architektur Fribourg, der Genfer Hochschule für Kunst und Design sowie der Universität Fribourg entwickelt. Die Schweizer setzten sich im Wettbewerb gegen zehn weitere Teams klar durch. Auf dem zweiten Platz landete ein Team von der Universität Maryland, das zwar ein sehr innovatives Gebäude präsentierte, aber gegen die Schweizer in vielen anderen Punkten nicht mithalten konnte. Den dritten Platz hat ein Gebäude belegt, das gemeinsam von Studenten der Universität Berkley, Kalifornien, und der Universität Denver, Colorado, entwickelt wurde.
Die wichtigsten Wettbewerbe gewonnen
Das Schweizer Team ist zwar mit einem Gebäude angetreten, dem ein nur geringes Marktpotenzial nachgesagt wird. Allerdings haben die Schweizer die meisten Punkte in den entscheidenden Disziplinen gewonnen: Architektur, technische Umsetzung, Wassermanagement, Gesundheit und Komfort, Geräteausstattung und vor allem Energie gewonnen. Im letzten Wettbewerb – dem der Energieproduktion – war es das einzige Team, das die volle Punktzahl erreicht hat. Denn hier ging es nicht darum, so viel wie möglich Energie zu erzeugen. Vielmehr war Grundlage, dass so viel Energie erzeugt wird, wie das Gebäude im Laufe des neuntägigen Wettbewerbs verbraucht und diese Energie dann zu erzeugen, wenn sie alternativ für einen hohen Preis aus dem Netz bezogen werden müsste.
Photovoltaikanlage sorgt für genügend Strom
Die Energie erzeugt das Schweizer Gebäude mit Hilfe einer dachintegrierten Solaranlage sowie semitransparenten Dye-Solarzellen, die teilweise in die Fenster integriert sind. Dadurch verringert sich der Wärmeeintrag ins Gebäude und spart Energie zur Kühlung. Wärme wird durch eine aktivierte Gebäudehülle sowie solarthermische Kollektoren gesammelt und gespeichert. Der Strom wird in einem Lithium-Ionen-Speicher zwischengelagert, der immerhin gut fünf Kilowattstunden Fassungsvermögen hat. (su)