SIG hat zusammen mit dem Kanton Genf einen solar überdachten Radweg gebaut. Nach Angaben der Projektpartner ist es der erste seiner Art in der Schweiz. Der Radweg führt an der Kantonsstraße Satigny entlang. Dort hat SIG ein 200 Meter langes Teilstück mit einer Unterkonstruktion ausgestattet, die mit 486 bifacialen Solarmodulen eingedeckt ist.
200.000 Kilowattstunden Sonnenstrom
Die Anlage bietet den Radfahrern auf dieser Stück des Weges einen Witterungsschutz – schließlich sind die Module wasserdicht montiert – und erzeugt gleichzeitig Strom. Mit einer Solarfläche von mehr als 860 Quadratmetern erwarten die Projektpartner eine Ausbeute von fast 200.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Dieser hohe Ertrag wird durch den Einsatz der bifacialen Module erreicht. Diese können immerhin zwischen fünf und 15 Prozent mehr Energie erzeugen, je nach Farbe des Untergrundes. Der Strom wird in das Genfer Verteilnetz eingespeist, das ohnehin unter dem Radweg liegt.
Weitere Flächen nutzen
Mit diesem Projekt wollen der Kanton Genf und SIG aber auch zeigen, welche Flächen sich für die Installation von Solaranlagen eignen. Dazu hat SIG im Jahr 2021 einen Architekturwettbewerb gestartet, um den Prototyp einer solaren Überdachung für einen Radweg im Kanton Genf zu erstellen.
Auf Ästhetik gesetzt
Diesen Wettbewerb hat das Architekturbüro Colucci & Colucci – Design and Architecture gewonnen. In Absprache mit den Naturschutz-, Denkmal- und Landschaftsschutzbehörden wurde die Anlage dann errichtete. Die Fundamente bestehen aus Recyclingbeton, auf denen eine Metallstruktur steht. An dieser ist eine Sekundärstruktur aus lokalem Holz angebracht. Dadurch fügt sich der Solarradweg gut in die Landschaft ein. Mit dem jetzt umgesetzten Projekt in der Gemeinde Satigny will SIG zudem die technische Machbarkeit einer solchen Anlage zu beurteilen.
Weitere Projekte geplant
Der Pilotstatus dieser Anlage schlägt sich auch in den Kosten nieder. Denn für die 200 Meter Solarradweg hat SIG etwa 1,5 Millionen Schweizer Franken investiert. Dieser Prototyp einer solaren Radwegüberdachung könnte aber in Genf und auch an in anderen Orten der Schweiz weiterentwickelt werden. Immerhin prüft SIG schon die Umsetzung weiterer Anlagen dieser Art. Mit zunehmender Projektanzahl können die Kosten dann sinken. Zudem hat SIG nicht nur auf die Stromerzeugung Wert gelegt, sondern auch auf die Ästhetik der Anlage. (su)