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Günther Oettinger Djermany (G.O.D.)

Selten hat ein Politiker seinen Job so offensichtlich mit den Lobbyinteressen der alten Energiekonzerne verknüpft. Nur Kanzlerin Merkel (CDU), Sigmar Gabriel (SPD) und Rainer Baake (Grüne) konnten da mithalten. Offensichtlich ein deutsches Phänomen, das sich quer durch alle Parteien zieht.

Händeringend auf Jobsuche

Nun wird für Oettinger händeringend ein neuer Posten gesucht. Eigentlich kann er einem leidtun. Kaum ein Politiker steht für die alten Modelle des unbegrenzten Wachstums, der ungebremsten Technikmanie und der industriellen Großwirtschaft wie er. Kanzlerin Merkel kann (und will) ihn nicht abservieren, weil der Mann gut vernetzt ist. In Deutschland will ihn niemand mehr haben, und sogar die Europäische Kommission verschiebt ihn nun auf ein Abstellgleis, energiepolitisch gesehen.

Er kann einem aber auch leidtun, weil er die Zeichen der Zeit komplett missdeutet. Weil er an seinem Dasein als Politiker festhält, anstatt sich zurückzuziehen. Finanziell hat der Mann längst ausgesorgt, sein Name steht für einen gewissen – wenn auch zwiespältigen – Ruhm. In der Stille seines Alterssitzes könnte er seine althergebrachten Irrtümer überdenken. Und vielleicht mit Neuigkeiten überraschen. Mit Läuterung oder Weisheit. Dass er diese Chance nicht ergreift, ist seine Sache. Unser Mitleid hält sich in Grenzen.

Spott, der seinesgleichen sucht

Denn nun muss er Spott erdulden, der seinesgleichen sucht. Die Netzgemeinde wiehert, witzige Bildchen kursieren, oh my GOD! Dabei könnte der falsche Eindruck entstehen, dass G.O.D. (Günther Oettinger Djermany) ein Idiot ist. Oder eine Witzfigur. Wir halten ihn eher für einen Durchschnittspolitiker, der im Ländle Karriere gemacht hat, im Windschatten von Lothar Späth. Der Musterschüler fürs Musterländle. Der durchaus probate Entscheidungen treffen konnte, und im Einzelfall auch getroffen hat.

Günther Oettinger ist ein tragischer Politiker, der seinen Ausstieg verpasst hat, wie seinerzeit als Ministerpräsident von Baden-Württemberg den Ausstieg aus der Atomkraft. Im Ländle hat er eine ordentliche Wirtschaftspolitik betrieben, hat die technologieorientierten Unternehmen gestärkt, den Mittelstand, den schwäbischen Tüftler. Allerdings hat niemand untersucht, ob der wirtschaftliche Erfolg Baden-Württembergs wegen oder trotz Günther Oettinger zustande kam. Er war ein gelehriger Schüler von Späth und Teufel, mit Eigeninitiative hat er kaum geglänzt. Und die grundsätzliche Bedeutung der autarken, ökologischen Energieversorgung für den Mittelstand und die Industrie hat er nie kapiert.

Dra di net um, schau, schau. Viel Glück im neuen Job!

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