Zunächst einmal: Das neue Förderprogramm ist genauso lukrativ wie sein Vorgänger, das bis Ende 2015 lief. Das meine ich im Guten wie im Schlechten. Die gute Nachricht zuerst: Das neue Programm hat eine Unsicherheit im Markt beseitigt. Zudem ist in der Förderung eine Degression enthalten, um den Druck auf die Anbieter von Speicherzellen und Batteriesystemen aufrechtzuerhalten.
Das ist positiv zu anzumerken, denn der Speichermarkt hat nur eine Chance, wenn er möglichst schnell wirtschaftlich läuft. Dass er eigentlich schon so weit ist, hat die Preisentwicklung unmittelbar vor Jahresende bis heute gezeigt. Es tut sich was, egal, ob es Förderung gibt oder nicht.
Nun zu den Handicaps: Die Förderbedingungen sind kompliziert und verklausuliert, aus den Erfahrungen des Vorläuferprogramms bei der KfW wurden offenbar keine Schlüsse gezogen. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn ohnehin hat nur rund ein Drittel der Speicherkunden im vergangenen Jahr einen Zuschuss in Anspruch genommen. Dieser Anteil dürfte gemäß den aktuellen Bedingungen weiter sinken.
Immerhin: Solarkunden, die gezaudert haben, werden nun zugreifen. Und sie werden sehr schnell lernen, dass es eigentlich Unsinn ist, den Speicherkauf durch Ratenzahlung und Kredite zu finanzieren. Besser ist es, das Geld cash auf den Tisch zu legen. Vorausgesetzt, der Herr Bundesfinanzminister erlaubt seinen Untertanen weiterhin knisternde Scheinchen und klingende Münze.
Und: Ohne Förderung werden die Speicher preiswerter sein, weil es auch technisch einfacher sein dürfte, sie zu installieren. Die Auflagen, die mit dem Förderprogramm verbunden sind, erhöhen die Kosten nicht wenig.
Egal, wir freuen uns mit der Branche, dass es das neue Programm gibt. Rückenwind für den Speichermarkt bedeutet Rückenwind für die Photovoltaik, zumindest ein laues Lüftchen. Doch wir sehen den Markt für Stromspeicher bereits viel weiter. Mit Zusatznutzen wie preiswertem Schwarmstrom aus der Regelenergie (als Winterstrom) lassen sich Speichersysteme bereits heute so lukrativ gestalten, dass eine Förderung überflüssig wird.
Nichtsdestotrotz sind die Fördermillionen in der Energiewende gut angelegt – besser als bei den Subventionen für fossile Jobs in Tagebauen und Kohlemeilern oder in Atomkraftwerken. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen, und die Sonne lockt.