The smarter E Europe: Das sind vier Fachmessen unter einem Dach. Intersolar, Electrical Energy Storage (EES), Power2Drive und EM-Power (EM: Energiemanagement) bilden das Innovationsgeschehen für die europäischen Märkte ab. In diesem Jahr hat die Messe eindrucksvoll bestätigt, dass die Energiewende wächst und Fahrt aufnimmt.
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Messen im Wandel der Industrien
Messen bilden den Aufstieg und Niedergang von Branchen ab, sie sind sensible Zeiger für Veränderungen und disruptive Einschnitte. Das hat die IAA erwiesen, die von Frankfurt nach München verlegt wurde. Das zeigte sich auf der Hannover Messe, die mit Besucherschwund kämpfte. Auch die ISH in Frankfurt tat sich schwer, neue Trends in der Heizungstechnik aufzunehmen und die hohen Kosten für die Aussteller zu begründen.
Leitmesse der Solarbranche sticht heraus
Die zentrale Leitmesse der Solarbranche und der Speicheranbieter, der solaren Energiewende insgesamt, sticht dagegen heraus. Sie hat alle Erwartungen übertroffen. Es waren drei tolle Tage des solaren Aufbruchs und schon jetzt ist klar, dass es im kommenden Jahr weiter aufwärts gehen wird.
Die Messe markierte neues Selbstbewusstsein: Wir, die Industrien und Branchen der Energiewende, sind auf dem Weg, die Automobilbranche und den klassischen Kraftwerksbau als tragende Säulen der deutschen Wirtschaft abzulösen.
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Den Optimismus nicht verloren
Dahin zu kommen, war kein Selbstläufer. Viele Faktoren spielten zusammen, um der Solarbranche in Deutschland, Europa und der Welt zum Durchbruch zu verhelfen. Dass die Messe in München diesen Aufbruch auf hervorragende Weise spiegelt, ist vor allem den Organisatoren zu danken. Trotz schwieriger Jahre für unsere Branche und trotz Corona-Pandemie haben die Veranstalter den Optimismus nicht verloren.
Zur Erinnerung: Während der Pandemie galten Fachinstallateure und Hersteller als systemrelevant. Trotz Einschränkungen durch die Vorschriften der Behörden ging es bei den meisten Unternehmen bergauf. Dagegen lag die Messebranche komplett am Boden, hangelte sich mit Kurzarbeit durch die Krise.
Allergrößten Respekt für das Stehvermögen. Es hat sich ausgezahlt, die meisten Aussteller hielten zur Stange. Nun sticht The smarter E Europe allen Unkenrufen zum Trotz heraus. Während andere Messen (und Branchen) unter Druck stehen, während der digitale Wandel den hohen Aufwand für Präsenzveranstaltungen in Zweifel zieht, ist die Solarmesse in München wieder auf Erfolgskurs.
Visionäre Innovationen für die Energiewende
Mehr noch: Sie ist wichtiger denn je. Denn in München haben wir gesehen, dass die wesentlichsten Innovationen der Energiewende mit Visionen verbunden sind. Mit der Vision einer sauberen, friedlichen und lebenswerten Welt, die nicht in Dreck, Armut und Krieg erstickt.
Mit der Vision der dezentralen, bürgernahen Energieversorgung, die Strom, Wärme und Mobilität für jedermann erschwinglich macht – auch in netzfernen Gebieten Afrikas, Amerikas oder Asiens. Mit der Vision, dass die erneuerbaren Energien von zentraler Bedeutung für die Landwirtschaft, für die Versorgung mit Wasser, für die regionale Wirtschaft sind.
Eine Frage der Zeit
Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen. Dieser Einwand verblasst vor den vielen Neuheiten und der besonderen Stimmung auf der Smarter E Europe. Sie machte deutlich: Neues kommt in die Welt, weil sich Überzeugungstäter dafür einsetzen. Es kommt in die Welt, weil es richtig und nützlich ist – gegen die Widerstände überkommener Industrien und Weltbilder.
Es ist nur eine Frage der Zeit. Denn immer mehr Menschen setzen sich täglich für den notwendigen Wandel ein und arbeiten daran.
Sinn bieten für junge Leute
Diese Visionen zu zeigen, sie öffentlich zu machen, ist für unsere Branchen von unschätzbarem Wert. Im Kampf um Fachkräfte sind die Wirtschaftszweige im Vorteil, die – neben guten ökonomischen Bedingungen – vor allem eins anbieten können: Sinn.
Viele junge Leute fragen nach dem Sinn ihrer Arbeit, ihres Berufs, ihrer Aussichten. Eine Messe wie in München macht die Visionen lebendig, die im konkreten und hektischen Alltag der Produzenten, Installateure, Planer und Entscheider oft untergehen oder an den Rand gedrängt werden.
Umso wichtiger ist es, einmal im Jahr den visionären Kern der Energiewende in den Vordergrund zu rücken. The smarter E Europe ist das Treffen der Visionäre, und ich kenne keine andere Messe, die ihr in dieser essentiellen Bedeutung das Wasser reichen kann.
Das Labor neuer Technologien und Ideen
Die Aussteller in diesem Jahr kamen aus 57 Ländern, die Besucherinnen und Besucher gar aus 166 Ländern. Daran ist erkennbar, welche Attraktion die Leitmesse der solaren Energiewende hat: technologisch und ökonomisch, neue Geschäftsmodelle betreffend.
Wir werden in naher Zukunft neue Messen auf allen Kontinenten sehen. Die globale Energiewende wird die Märkte segmentieren, das betrifft ebenso das Messegeschäft. Doch Europa bleibt Vorreiter, ist das Labor neuer Technologien und Ideen. Auch wenn die Zubauzahlen andernorts höher sind, weil gigantische Solarparks installiert werden.
Junge Branchen punkten mit Aufbruch
Junge Branchen punkten mit Aufbruch, mit Revolte, mit dem Wandel überkommender Verhältnisse. Das Neue hat magischen Glanz. Junge und jung gebliebene Menschen finden sich gern darin wieder. Auf diese Weise zog die Autoindustrie einst Zigtausende in ihren Bann. Auf diese Weise wuchs die Atomkraft innerhalb weniger Jahrzehnte – bis sich die Kehrseiten offenbarten und kritische Fragen aufkamen. So kam das Silicon Valley in die Welt.
Jede Generation hat ihr eigenes Projekt. Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist es die Energiewende. Die Visionen hochzuhalten und Menschen zu begeistern, dafür spielt The smarter E Europe eine herausragende Rolle.
Rückblick: The smarter E Europe im Livestream
Neuorientierung für Fachhandwerker gestandener Branchen
Doch nicht nur junge Leute streben in unsere Branche. Eine Messe wie in München zieht viele an, die Orientierung suchen. Oder Neuorientierung, wie beispielsweise Dachdecker, Elektriker oder Heizungsbauer, die sich von Gas und Öl verabschieden müssen. Für diese gestandenen Betriebe bietet die Messe einen wichtigen Anlaufpunkt, um den Einstieg in alternative Technologien zu wagen.
Denn sie macht deutlich, welche Chancen sich für die Installateure ergeben. Dachdecker leiden unter fehlenden Aufträgen aus dem Neubaugeschäft. Zudem sucht die Branche händeringend nach Nachwuchs. Junge Leute, so eine Analyse des Zentralverbands, lassen sich viel leichter gewinnen, wenn die Betriebe auch Photovoltaik anbieten.
Abschied von alten Zöpfen
Oder die Heizungsbauer, die sich enormen Veränderungen gegenüber sehen. Ihnen droht nicht nur der Abschied von fossilen Feuerungen. Es droht ebenso der Abschied von der wassergeführten Heizung. So viel Kupfer kann niemand aus der Erde scharren, um alle Gebäude mit Wärmepumpen auszustatten.
Der Vormarsch von Sonnenstrom und Windstrom wird die solarelektrische Vollversorgung der Gebäude treiben, wie er die Elektrifizierung der Mobilität vorantreibt. Das fordert die Heizungsbauer heraus, dafür werden ganz andere Qualifikationen verlangt.
Mut tanken für die Modernisierung
Die unvermeidliche Modernisierung ist mit Problemen und Ängsten verbunden. Umso wichtiger ist es, Mut zu tanken. Auch dafür bot sich die Messe in München an. Dass viele Betriebe diese Möglichkeit nutzten, bewiesen die zahlreichen Gespräche am Messestand der photovoltaik.
Noch nie haben wir so viele neue Abonnenten gewonnen, und noch nie so viele aktuelle Videos gedreht wie in diesem Jahr. Auch daran lässt sich ermessen, wie breit die Energiewende mittlerweile in Branchen ausstrahlt, die bisher Zaungäste waren.
Wir sehen uns in einem Jahr!
Die Visionen gehen uns nicht aus, so viel ist sicher. Auch im kommenden Jahr wird The smarter E Europe der wichtigste Höhepunkt der Branche in Europa sein, wird zeigen, welche Kraft die Energiewende entfaltet.
Sie findet zeitgleich mit der Europameisterschaft in Fußball statt, einige Spiele sind in München anberaumt. Dass der deutsche Fußball momentan an Ideenlosigkeit leidet, dass er keine Visionen hat – wir werden es verschmerzen! Denn die solare Energiewende brummt. Nach der Messe ist vor der Messe. Wir sehen uns in einem Jahr in München!
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