In der Alpenrepublik hat der Klima- und Energiefonds mit der Förderung von kleinen Photovoltaikanlagen begonnen. Der späte Förderstart und die geringen Mittel stoßen auf Kritik von PV Austria.
In Österreich startet der Klima- und Energiefonds (Klien) mit der Förderung von Klein- und Gemeinschaftsanlagen. Noch bis zum 30. November dieses Jahres können sich Hauseigentümer um einen Investitionszuschuss bewerben, wenn sie den Bau einer Photovoltaikanlage planen, allerdings nur so lange noch Mittel im Fördertopf liegen. Denn diese sind auf 4,5 Millionen Euro begrenzt. Der Branchenverband PV Austria geht davon aus, dass das Förderbudget bald ausgebucht ist. Immerhin stehen in diesem Jahr 3,5 Millionen Euro weniger zu Verfügung als im vergangenen Jahr.
Deshalb sollten die Interessenten ihren Antrag bald stellen. Aber sie sollten dabei darauf achten, dass sie die Planung der Anlage schon weit vorangetrieben haben. Denn sie muss spätestens zwölf Wochen nach Antragstellung ans Netz gehen.
Die ersten fünf Kilowatt werden gefördert
Konkret unterstützt der Klien die Installation von privaten Dachanlagen. Grundsätzlich gibt es dafür keine Leistungsbegrenzung. Allerdings bekommt der Hauseigentümer nur für die ersten fünf Kilowatt installierter Leistung einen Investitionszuschuss in Höhe von 275 Euro pro Kilowatt. Ist die Anlage ins Dach oder in die Fassade integriert, gibt es einen Zusatzbonus von 100 Euro.
Auch Hauseigentümergemeinschaften können sich um die Förderung bewerben. Dazu muss jeder beteiligte Hauseigentümer einen separaten Antrag für die fünf Kilowatt Leistung stellen. Insgesamt liegt hier der Deckel bei einer Gesamtleistung von 50 Kilowatt. Zudem bekommen die Wohnungseigentümer in Mehrfamilienhäusern nur 200 Euro pro Kilowatt Leistung, allerdings ebenfalls einen Bonuns von 100 Euro, wenn die Anlage ins Gebäude integriert wird. In beiden Fällen liegt allerdings die Grenze bei 35 Prozent der förderfähigen Kosten.
Geld für 18 Megawatt liegen im Fördertopf
PV Austria sieht den Start der Förderung mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie es Hans Kronberger ausdrückt. Der Präsident von PV Austria lobt zwar die Fortführung der beliebten Kleinanlagenförderung, kritisiert aber den späten Start des Programms in diesem Jahr. Dies habe viele Gewerbebetriebe in Schwierigkeiten gebracht, da die beste Montagezeit im Frühjahr nicht genutzt werden konnte.
Außerdem steht die Kürzung der Fördersumme im Widerspruch zur im Ministerrat beschlossenen Klima- und Energiestrategie. Immerhin will die Bundesregierung die Stromproduktion in der Alpenrepublik bis 2030 komplett auf erneuerbare Energien umstellen. Dafür ist ein üppiger Ausbau von Erzeugungsanlagen notwendig. „Mit den 4,5 Millionen Euro können aber nur 18 Megawatt Anlagenleistung gefördert werden. Das sind etwa 3.600 Anlagen“, rechnet Hans Kronberger vor. „Bei rascher Ausschöpfung der Förderung setzen wir auf eine Gesprächsbereitschaft mit der Regierung.“ (su)