Die Gewerbesiedlungs-Gesellschaft ORCO-GSG realisiert bis zum Sommer auf insgesamt 140 Gewerbedächern in verschiedenen Berliner Stadtbezirken Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 6,4 Megawatt. Damit wird die Gesellschaft größter Solarstromproduzent Berlins.
Abseits der Politik gibt auch gute Nachrichten aus Berlin. Der Berliner Gewerbeimmobilienvermarkter ORCO-GSG realisiert in den nächsten Monaten eines der größten Photovoltaikprojekte der Hauptstadt. Auf insgesamt 140 Gewerbedächern der Gesellschaft werden in den nächsten Monaten Solaranlagen installiert. Ein erster Bauabschnitt auf einem Gebäude der GSG im Stadtteil Moabit ist fertiggestellt und soll in den nächsten Wochen ans Netz gehen. Bis zum Sommer sollen insgesamt 43.000 Quadratmeter Dachfläche mit Solaranlagen bebaut werden und zukünftig neben der Netzeinspeisung auch Strom zum Eigenverbrauch der GSG produzieren. Ebenfalls geplant ist die Versorgung der Mieter mit dem Strom vom Dach.
Der Geschäftsführer der ORCO-GSG, Oliver Schlink, betonte in der Pressekonferenz am Mittwoch, dass dieses Projekt für Berlin ein wichtiger Meilenstein sei auf dem Weg zur Klimaneutralität. Immerhin habe sich Berlin das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Der Berliner Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Müller, wies anlässlich der Pressekonferenz auch darauf hin, dass Berlin in der Bundespolitik darauf hinwirkt, dass es keine Belastung des Eigenverbrauchs mit der EEG-Umlage geben soll. Die ORCO-GSG, die in der Vergangenheit auch schon sechs Blockheizkraftwerke in Betrieb genommen habe, werde mit diesem Projekt nicht nur 5.000 Tonnen Kohlendioxidausstoß pro Jahr vermeiden, sondern auch der größte Solarstromerzeuger Berlins werden.
Wertschöpfung in der Region
Die ORCO-GSG hat bei der Projektentwicklung auch Wert auf regionale Wertschöpfung gelegt. Als Generalunternehmer fungiert das Brandenburgische Unternehmen mp-tec, das auch das zur Montage verwendete System Snowflake herstellt. Verbaut werden polykristalline Module der Marke Solon, zum Teil die letzten aus der Fertigung in Berlin. Die Wechselrichter kommen von SMA, die UV- und witterungsbeständigen Solarkabel kommen aus der Berliner Firma KBE.
Zur Finanzierung des Neun-Millionen-Projektes wurde die Investitionsbank Berlin gewonnen. Der IBB-Vertreter Matthias von Bismarck-Osten bezeichnete das Vorhaben als ein „Projekt der Königsklasse“. Die IBB könne mit diesem Projekt zugleich den Mittelstand fördern und grüne Technologien. In die Projektentwicklung sei nicht nur viel technisches Wissen geflossen, sondern auch viel Finanzierungs-Know-how. (Petra Franke)