Das Kalibrierlabor des Fraunhofer ISE hat mit einer maximalen Abweichung von 1,3 Prozent bei der Vermessung von Modulen einen neuen Bestwert für die Genauigkeit erreicht. Damit können sich die Freiburger im Vergleich mit anderen Kalibrierlaboren weltweit behaupten.
Das Kalibrielabor (Cal Lab) des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) kann jetzt Photovoltaikmodule mit höherer Genauigkeit als bisher kalibrieren. Die Freiburger erreichen in ihrem Cal Lab nur eine Abweichung von 1,3 Prozent. Dabei erreichen sie diesen Wert mit einer Reproduzierbarkeit der Messungen von 0,4 Prozent. Die Werte sind ein neuer Bestwert, den das Labor bei der Vermessung von Referenzsolarmodulen unter verschiedensten Bedingungen erreicht. Diese Referenzmodule werden wiederum in den Produktionslinien der Modulhersteller eingesetzt, um dort die Leistung der einzelnen Paneele zu bestimmen, die das Band verlassen. „Forscher brauchen exakte Messwerte zur Bewertung innovativer Technologien oder zur frühzeitigen Feststellung von Degradation“, erklären die Freiburger.
Messgenauigkeit bestätigt
Um die hohe Genauigkeit bei der Kalibrierung der Module zu erreichen, haben sich die Freiburger vor allem auf die Optimierung beim Durchfahren der Strom-Spannungs-Kennlinie sowie beim spektralen Abgleich konzentriert. „Wir machen regelmäßig Rundvergleiche mit den besten Kalibrierlabors der Welt“, erklärt Frank Neuberger,, Gruppenleiter des Cal Lab PV Modules. „Die Deutsche Akkreditierungsstelle überprüft unsere Messunsicherheitsanalyse und hat jetzt die 1,3 Prozent bestätigt.“
Die Genauigkeit der Messungen und der Kalibrierung ist vor allem ein wichtiger Baustein bei der Modulherstellung. Denn nur so können die Produzenten die Leistungsmerkmale ihrer Produkte genau bestimmen, was wiederum für den Investor in eine Solaranlage sowie die Betreiber vor allem von großen Solaranlagen wichtig ist. Denn die Betreiber der Generatoren müssen die Modulleistung genau kennen, um die Unsicherheiten bei der Ertragsprognose zu minimieren. Nicht nur mit Blick auf die Rendite für die Investoren, sondern vor allem für das Stromsystem der Zukunft, das zu einem großen Teil auf Solaranlagen beruht, ist dies wichtig. „Jeder Prozentpunkt höhere Genauigkeit entspricht bei zehn Megawatt Modulleistung rund 60 000 Euro“, rechnen die Freiburger vor. „Höchste Messgenauigkeit ist keine akademische Fingerübung, sondern hilft, das Vertrauen von Investoren zu stärken«, ergänzt Harry Wirth, Bereichsleiter „Photovoltaische Module, Systeme und Zuverlässigkeit“. (su)