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Gut aussehen, mehr leisten

Zwei Modulneuheiten hatten es in diesem Jahr unter die Finalisten des Intersolar Awards geschafft. Am ersten Messetag konnte sich dann Hanwha Q-Cells über den renommierten Preis freuen.

Weniger Montagezeit

Das monokristalline Q Peak RSF l-G4.1 überzeugte die Jury mit seinem hohen Wirkungsgrad, seiner einfachen Systemintegration, aber auch mit seiner Produktnachhaltigkeit. Nennleistungen von bis zu 375 Watt werden mit diesem Produkt aus 72 Zellen erreicht. Der Rahmen besteht aus gefalztem Stahl statt aus Aluminium, was die CO2-Bilanz des Moduls um etwa 15 Prozent verbessert. Darüber hinaus führt ein neu entwickeltes Montagekonzept zu einer schnelleren Installation und geringeren Arbeitskosten.

An der Rückseite der Rahmenkanten sind vier Schlitze angebracht, in die ein Haltestift gesteckt und gedreht wird. So hat das Modul bereits beim ersten Auflegen Halt auf dem Untergestell und kann dann genau positioniert werden.

Bis zu 60 Prozent Zeitersparnis in der Montage ermögliche dieses Konzept. Weil jedes Modul einzeln befestigt wird, ist es zudem bei einem erforderlichen Tausch schnell zu demontieren. Die dreigeteilte Anschlussdose an der Modulkante reduziert Widerstände und damit Verluste und spart außerdem Kabel, weil kürzere Kabellängen möglich sind. Doch nicht nur Hanwha Q-Cells stellte eine Modulneuheit vor. Zahlreiche Weiterentwicklungen anderer Hersteller waren auf der Intersolar zu sehen.

Glas-Glas-Module im Trend

REC hat mit der Twin-Peak-2-Serie eines der wenigen Serienprodukte in Halbzellentechnologie auf dem Markt. Die multikristallinen Module mit bis zu 350 Watt Nennleistung bei 72 Zellen basieren auf der Perc-Technologie, wobei späterer lichtinduzierter Degradation bereits im Herstellungsprozess der Zellen technologisch vorgebeugt wird. Das zweite Produkt der Serie Twin Peak 2, das BLK2 in komplett schwarzer Optik, bringt es auf bis zu 285 Watt.

Die Wismarer Sonnenstromfabrik setzt neben Hochleistungsmodulen auf das Marktsegment Glas-Glas. 60 Prozent der Produkte werden heute mit Doppelglas ausgeliefert. Zusätzlich zu den gerahmten und ungerahmten Glas-Glas-Modulen werden auch gebäudeintegrierte Glas-Glas-Module angeboten.

Bei Mono-Perc-Produkten durchlaufen die Zellen vor der Verarbeitung einen Stressprozess, bis sie so stabil sind, dass die Produkte später keine lichtinduzierte Degradation aufweisen. Die 60-Zellen-Paneele erreichen Leistungswerte aktuell bis 300 Watt und die 72-Zellen-Paneele bis 355 Watt.

Auf der Agenda für die Serienproduktion stehen bifaziale Module – für erste Pilotprojekte wurden sie bereits ausgeliefert. Eine weitere Besonderheit: Mit Modulmaßen von 1,70 mal ein Meter setzt die Sonnenstromfabrik strategisch auf ein Sondermaß, das eigentlich gar keines ist – die Module aus Wismar sind genauso groß wie handelsübliche Dachfenster.

Die Maße spielen eine Rolle

Die Modulmaße sind bei einigen Herstellern Gegenstand von neuen Angeboten. Und zur Freude der Installateure wagen sich einige Hersteller auch, kleinere und damit handlichere Module anzubieten.

Der Hersteller Sharp zeigte in München sein 48-Zellen-Modul NQR256A. Das kleine Format hat bereits in Japan aufgrund der dort gängigen Dachformen viel Erfolg und dürfte sich auch bei europäischen Installateuren großer Beliebtheit erfreuen, weil die Handhabung auf dem Dach einfach leichter ist. Mit 256 Watt Leistung und 17 Kilogramm Gewicht ein interessantes Produkt speziell für kleinere Dachanlagen.

Die Rückseitenkontaktierung sorgt für homogene Optik auf der Vorderseite und sechs Prozent mehr Effizienz. Zudem sind auf jeder Zelle 200 Leiterbahnen aufgedruckt, die die Leistung zusätzlich um drei Prozent steigern. 20 Prozent Mehrertrag pro Fläche sind das Verkaufsargument für dieses Produkt. Der durchgehende Kupfer-Rückseitenkontakt kommt ohne klassische Verlötung aus, was Hotspots aufgrund ungenauer Verlötung von vornherein ausschließt. Installateure können dieses Produkt direkt via Internet aus dem deutschen Lager von Sharp ordern.

Axsun aus Laupheim hat sich auf Sonderbauten spezialisiert. Schmale Bauformen in Serie und verschiedene geometrische Bauformen nach Bedarf werden gefertigt. Auf seine Doppelglasmodule gibt das Unternehmen 30 Jahre Produktgarantie und 30 Jahre lineare Leistungsgarantie. Neu auf der Messe vorgestellt wurde das monokristalline Modul AX M-60 Performer. 60 Zellen bringen in diesem Produkt 305 Watt Leistung.

Beim Hersteller Talesun stand das Gewicht der Module im Fokus der Weiterentwicklung. Zwei Varianten eines polykristallinen Leichtgewichtes stellte das Unternehmen vor. Die Variante 2.5 bringt 16 Kilogramm auf die Waage, die zweite Variante 2.0 wiegt 14 Kilogramm, rund 26 Prozent weniger als ein vergleichbares Modul ohne Leichtbautechnologie. Beide Varianten halten Windlasten von 2.400 Pascal sowie Schneelasten von bis zu 5.400 Pascal schadlos stand.

Elektronik in der Dose integriert

Der Trend ist nicht neu: Immer mehr Hersteller integrieren Leistungselektronik direkt in die Module. Mit Solaredge und Tigo gibt es dafür zwei Anbieter von entsprechenden Bauteilen. Das Smart-Modul von Jinko Eagle MX isoliert die Zellen innerhalb des Moduls und erhöht den Ausgangsstrom, um ihn an den Strangstrom anzupassen. Es ermöglicht somit den unabhängigen Betrieb einer jeden Zellgruppe mit ihrem eigenen maximalen Leistungspunkt. Das monokristalline Modul Eagle MX mit dieser Technologie leistet bis zu 295 Watt. Die Module sind kompatibel mit beliebigen Wechselrichtern, da die Optimierung bereits ins Modul integriert ist.

Mehr Leistung ohne Mehrkosten

Hochleistung hat sich auch Luxor Solar aus Stuttgart auf die Fahnen geschrieben. Ein monokristallines Modul mit 60 Zellen und sieben Busbars wird demnächst verfügbar sein. 320 Watt Leistung verspricht es. Eine weitere Neuheit von Luxor ist das Eco Smart Line Full Black M60, das mit einem Solaredge-Optimierer geliefert wird. Auf seine Glas-Glas-Module der Secure Line in transparenter und Full-black-Optik bietet Luxor 35 Jahre Produktgarantie und eine lineare Leistungsgarantie mit 88,5 Prozent nach 35 Jahren. Die mit PVB-Folie laminierten Module werden randversiegelt, sodass keine Feuchtigkeit eindringen kann. Außerdem werden die Module unter atmosphärischem Druck laminiert, Mikrorisse in der Herstellung seien daher ausgeschlossen. Die Module sind auch als Smart Modul mit Solaredge-Optimierer sowohl mit als auch ohne Rahmen verfügbar.

Trina arbeitet weiter an Produktneuheiten, die die Stromgestehungskosten minimieren. Eine der Neuheiten ist das bifaziale Duomax Twin. Es ermöglicht zahlreiche Varianten der Montage und Neigung und ist sowohl für aufgeständerte Bodenanlagen als auch für die Dachmontage geeignet. Mit 60 Zellen werden bei diesem Produkt 285 bis 300 Watt Leistung erreicht.

LG Solar präsentierte in München das neue LG Neon R. Derzeit ist es mit weißer Rückseitenfolie verfügbar.

2018 wird es eine Variante mit schwarzer Rückseitenfolie geben, sodass es dann komplett schwarz ohne Busbars auf den Zellen oder sonstigen Verbindern erscheint. Das 60-zellige Modul mit Rückseitenkontaktierung erzielt eine Leistung von bis zu 365 Watt.

SI Module aus Freiburg hat ein modulares System von Anschlussdosen im Portfolio. Je nachdem, wie smart die Module sein sollen, werden die verwendeten Tigo-Dosen ausgerüstet.

Beginnend in der Variante mit Monitoringfunktion geht es weiter mit DC-seitiger Sicherheitsabschaltung bis hin zum optimierten MPP-Tracking bei bestehenden Verschattungen. Zudem hat das Unternehmen, das bereits im letzten Jahr farbige Module vorstellte, diese Produktreihe noch weiter entwickelt.

Farbig für die Fassade

Inzwischen bietet der Hersteller unter dem Label Saphir-Skin Module, deren Vorderseiten mit verschiedenen Techniken so kaschiert sind, dass rein optisch die Module kaum noch als solche zu erkennen sind.

Unter anderem kommt ein sehr tief strukturiertes Glas zum Einsatz. Die heute verfügbaren effizienten Zellen erlauben eine solche Kaschierung. Die Module werden für Projekte kundenspezifisch gefertigt. Als 60-Zeller erreichen sie je nach Farbe und verwendetem Material 240 bis 295 Watt Leistung. Geschäftsführer Gregor Reddemann setzt auf den Markt der Gebäudeintegration, entsprechende Anwendungsbeispiele kann das Unternehmen bereits vorweisen. Mit der farblichen Gestaltung wird Architekten hier ein Produkt angeboten, das optische Vorbehalte gegen Photovoltaik entkräftet.

Eine im wahrsten Sinne des Wortes bahnbrechende Modulneuheit stellte DAS Energy aus Österreich vor. Der neue Akteur im Modulmarkt befindet sich gegenwärtig in der Ramp-up-Phase für seine universell als Dachdeckung einsetzbare semiflexible Kunststoffdachbahn Evalon Solar mit integrierten kristallinen Solarzellen. Mit diesem Produkt schaffte es der Hersteller unter die Finalisten des Intersolar Awards.

Modul als Teil der Dachbahn

Entwickelt wurde es gemeinsam mit Alwitra, dem Hersteller von Dachbahnen und Folien. Die Zellen werden direkt in die glasfaserverstärkte Membran eingebracht, die Kunstoffdachbahn kann auf verschiedene Untergründe aufgebracht werden.

Die Anschlussdosen befinden sich auf der Oberseite, die abgehenden Kabel werden in einem aufgeklebten Kabelkanal geführt. Jeweils zwei Module bilden eine Bahn. 100 Watt Leistung pro zehn Quadratmeter Dachfläche ermögliche diese Lösung. Die strukturierte Oberfläche mindert die Blendung, und das geringe Gewicht eröffnet vielfältige Anwendungen.

TÜV Rheinland

Qualitätsmonitor 2017

Der TÜV Rheinland hat in einer Studie zur Qualität unter anderem 28 Modultypen hinsichtlich ihrer Lichtalterung (LID) untersucht. Das Fazit: Lichtinduzierte Degradation tritt relativ häufig auf. Im Labor zeigten 40 Prozent der Produkte keine Lichtalterung, bei 20 Prozent wurden aufgrund von LID Verluste von über einem Prozent gemessen. Besonders bei Modulen auf Basis der Perc-Zelltechnologie wird die Gefahr mitunter vernachlässigt. Perc ist jedoch nicht gleich Perc, die entsprechenden Effekte sind sehr verschieden je nach Hersteller. Und selbst unter den sogenannten Tier-1-Herstellern gibt es signifikante Unterschiede. Validierte Daten vonseiten der Hersteller zu diesem Aspekt seien meist nicht verfügbar. Auch der Einfluss des Klimas auf die Performance wurde gezielt untersucht.

www.tuv.com

DNV GL

Zuverlässige Module

In einer Studie hat das norwegische Zertifizierungsunternehmen DNV GL die Zuverlässigkeit von Modulen herstellerunabhängig untersucht. Um Aussagen über die Langlebigkeit der Produkte treffen zu können, haben die Norweger die Paneele in der Klimakammer 600 thermischen Zyklen ausgesetzt. Der Dampftest dauerte über 2.000 Stunden. Dazu kamen noch eine Feuchte-Frost-Prüfung. Insgesamt 30 Mal haben die Norweger das Modul Temperaturschwankungen zwischen 85 Grad Celsius über und 40 Grad Celsius unter null bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 85 Prozent ausgesetzt. Im Anschluss mussten die Module noch einen mechanischen Belastungstest bestehen sowie abschließend einen Test auf spannungs- oder potenzialinduzierte Degradation.

www.dnvgl.de

Aleo Solar

Drei Neuheiten für höhere Erträge

In der X-Linie bietet Aleo Hochleistungsmodule mit 60 bifazialen Perc-Zellen und schlankerem Rahmen. Im Spätsommer sollen die Module als X59 und X79 in Schwarz verfügbar sein. Eine weitere Neuheit ist ein polykristallines 60-Zellen-Modul mit 300 Watt Leistung, das ab Herbst auf dem Markt erhältlich sein wird. Auch dieses Modul basiert auf Perc-Zelltechnologie. Außerdem wurde das monokristalline Glas-Glas-Modul Elegante 2 vorgestellt. Die Weiterentwicklung des bereits eingeführten transparenten Doppelglasmoduls Elegante ist in der neuen Version bifazial und kann damit zusätzliche Erträge generieren. Wird es im eigens dafür optimierten Carport von Schmidt und Thürmer verbaut, sind weder Kabel noch Anschlussdosen sichtbar. Außerdem wird Aleo das Modul S79 ab September 2017 mit Solaredge-Optimierer anbieten.

www.aleo-solar.de

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