Der Erfinder der Glühlampe in den USA musste zahlreiche Widerstände überwinden, bevor er New York City mit elektrischen Straßenleuchten ausstatten durfte. Die Widerstände waren weniger elektrischer oder technischer Natur. Gegenwind kam vor allem von der Gaslobby. Es war die erste große Schlacht um den Ausstieg aus der fossilen Verbrennungstechnik.
Thomas Alva Edison (1847-1931) war ein genialer Erfinder, Wegbereiter der Elektrifizierung unserer Welt. Vor 140 Jahren gelang ihm und seinem Team die Erfindung der elektrischen Glühlampe. Er schaffte es, hauchdünne Kohlefäden in evakuierten Glaskolben so hell erglühen zu lassen, dass sie sogar die seinerzeit üblichen Gaslampen überstrahlten.
Der Beginn der Sektorkopplung
Was der jahrelangen, mühevollen Kleinarbeit in der Werkstatt in Menlo Park (heute: Edison) in New Jersey folgte, war die erste Schlacht um die Sektorkopplung, um es mit einem modernen Terminus zu beschreiben. Edison schlug vor, die elektrischen Lampen zu nutzen, um die Metropole New York City zu erhellen.
Bis dahin wurde Big Apple von Gaslampen erleuchtet, die jedoch regelmäßig explodierten und sehr aufwändig in der Wartung waren. Edisons Vorschlag wurde sofort hart von den Gaskonzernen attackiert. Die Sache ging erst durch die Gazetten und dann vor Gericht, wo Edison um die Lizenz für die Elektrifizierung stritt.
Dieselben Argumente der Verhinderer wie heute
Erstaunlich waren vor allem die Argumente seiner Gegner, die sich beinahe wortgleich in den Reden der Energiewendegegner unserer Tage finden, allen voran die zuständigen Minister in der Großen Koalition und der Wirtschaftsflügel von CDU und FDP. Edison gefährde die Versorgungssicherheit der Stadt New York, tönte die Gaslobby anno 1879. Er verschwende Steuergelder, das sei den amerikanischen Bürgern nicht zuzumuten.
Dass elektrischer Strom und elektrische Beleuchtung preiswerter und sicherer sein würden als die Gastechnik, dieses Argument setzte sich schließlich durch. Edison erhielt die ersehnte Lizenz. (HS)
Den vollständigen Blog unseres Chefredakteurs lesen Sie hier.