Der ADAC hat zehn verschiedene Wallboxen unterschiedlicher Hersteller unter die Lupe genommen. Bei diesem Test ging es unter anderem darum, wie einfach die Geräte zu bedienen sind, welche Funktionen sie mitbringen, aber auch wie stabil sie laden und wie viel sie im Standby-Modus verbrauchen. Nicht zuletzt spielte der Preis eine Rolle – natürlich im Vergleich zu den angebotenen Funktionen.
Alle Ladevorgänge waren erfolgreich
Das Ergebnis: Bei den Tests mit einem Opel Corsa-e, einem Renault Megane e-Tech, einem Tesla Model Y, einem VW e-up und einem VW ID.3 gab es bei über 900 Ladeversuche keinen einzigen Ladeabbruch. Auch in puncto Sicherheit konnten alle Modelle überzeugen, da die eingebauten Fehlerstromschutzschalter normgerecht funktionierten. Auch der Funktionsumfang aller getesteten Geräte ist mindestens gut, wenn nicht sogar sehr gut. So schnitten alle Geräte mit der Note gut ab. Über die Platzierungen entschied am Ende vor allem die Ausstattung.
Kostal mit vielen Funktionalitäten
So konnte die Wallbox von Kostal in Sachen Funktionalität zusammen mit den Geräte von ABL, Vestel und Delta punkten. Auch bei der Sicherheit liegt die Enector weit vorn. Doch bei Lieferung und Montage und vor allem bei der Ausstattung gab es Punktabzug. Dieses Bild zog sich durch alle Tests, so dass am Ende jede Wallbox ihre Stärken und Schwächen hatte.
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Delta liefert eigenen Stromzähler mit
Testsieger wurde mit knappem Vorsprung das Gerät von Delta. Es war mit 199 Euro die günstigste Wallbox im Test. Sie hat vor allem durch ihr kompaktes Design, ihre einfache Bedienung und die sinnvolle Ausstattung gepunktet. Zu dieser Ausstattung gehört unter anderem eine Autorisierungsfunktion und die Steuerung per App. Außerdem bringt sie einen eigenen Stromzähler mit.
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Standby-Verbrauch beachten
Eine App-Steuerung hat auch die zweitplatzierte Wallbox von EM2Go, die ab 449 Euro erhältlich ist und damit gleichzeitig zu den teuersten im Test gehört. Punktabzug gab es hier aufgrund des hohen Standby-Verbrauchs. Knapp dahinter landet auf dem dritten Platz die Wallbox von Ultimate Speed, die beim Discounter LIDL erhältlich ist. Dabei weist der ADAC allerdings darauf hin, dass eine Wallbox immer vom Fachhandwerker installiert werden sollte. Sie hat zwar keine App-Steuerung und auch die Ausstattung ist nicht perfekt. Doch dafür konnte sie aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und ihrer einfachen Bedienung punkten.
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Kaum Apps zur Steuerung
Eine App-Steuerung scheint für Wallboxen noch nicht üblich zu sein. Denn insgesamt verfügten nur drei der zehn Geräte über diese Möglichkeit der Bedienung über das Smartphone oder Tablet. Neben Delta, EM2GO liefert nur noch Sungrow eine App mit. Die Wallbox des chinesischen Herstellers landet auf Platz vier.
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Cleveres Kabelmanagement bei Websto
Am Ende landete die Wallbox von Webasto – allerdings auch nur 0,7 Punkte hinter des erstplatzierten Geräts. Obwohl sie in Sachen Sicherheit sehr gut abgeschnitten hat, gab es Punktabzug aufgrund der eher puristischen Ausstattung. Denn sie bietet lediglich eine Autorisierungsfunktion zum Start des Ladevorgangs. Eine App oder Netzwerkanbindung fehlt. In vielen Fällen reicht das aus. Doch die Prüfer vom ADAC haben auch einen hohen Standby-Verbrauch festgestellt. Allerdings konnte sie durch sicheres und zuverlässiges Laden sowie ein gutes Kabelmanagement mit Steckergarage überzeugen. (su)