In Zukunft werden die Fähren zwischen Nordstrand und der Insel Norderney rein batterieelektrisch unterwegs sein. Um das Laden der Schiffe zu ermöglichen, wird der Anbieter von Ladesystemen für die Elektromobilität Heliox die notwendige Infrastruktur aufbauen.
Schiffsladegeräte im Megawattmaßstab
Es ist aber nicht nur eine einfache Wallbox mit einer höheren Leistung. Vielmehr soll die Infrastruktur auf die Bedürfnisse des Fährverkehrs angepasst werden. Denn das Projekt wird ein Pilot für weitere Ladepunkte für Fähren und Schiffe sein, die im Rahmen des europäischen Verbundprojekts Hypobatt entsteht. Hypobatt steht für Hyper powered vessel battery charging system. Hier geht es darum, modulare Schiffsladegeräte mit einer Ladeleistung von mehreren Megawatt zu entwickeln und zu standardisieren.
Schnell an den Ladepunkt andocken
So werden die Ladestationen der Nordseefähre zwischen Nordstrand und Norderney eine Ladeleistung von zwei Megawatt haben. Die Ladeinfrastruktur soll auch von Hafenfahrzeugen genutzt werden. Bei diesem ersten Test eines solchen Multi-Megawatt-Ladesystems an der Nordsee sollen noch weitere Ziele umgesetzt werden. Denn einerseits geht es darum, den Anschluss der Schiffe an das Ladesystem zu vereinfachen. In weniger als 30 Sekunden nach dem Anlegen sollen die Fähren mit der Ladestation verbunden sein. Außerdem wird Heliox den täglichen Betrieb der Ladestation vom Anschluss bis zu Abfahrt der Schiffe optimieren. Unter anderem dadurch soll die elektrische Effizienz um bis zu 20 Prozent verbessert und die Umlaufzeit der Elektrofähren verkürzt werden. Außerdem wird Heliox eine Lösung entwickeln, um die Betriebs- und Wartungskosten um 20 Prozent zu reduzieren.
Normung der Landanschlüsse notwendig
Die Beteiligten am gesamten Verbundprojekt erwarten, dass die neu eingesetzte Technologie die Auswirkungen auf die Stromnetzinfrastruktur während der Stromübertragung minimiert. Dazu wird das Konsortium von Hypobatt der EU-Kommission einen Regelungsrahmen vorschlagen, um die Anforderungen zur Norm für leitfähige DC-Landanschlüsse zu beraten. Außerdem sollen Geschäftsmodelle für batteriebetriebene Schiffe und Boote entwickelt werden, um den Fährbetrieb in Europa schneller und nachhaltiger zu machen. (su)
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