Der Anbieter von Schnellladelösungen für die Elektromobilität Heliox liefert die Technik für eine Korridor für Elektro-Lkw entlang der A2 von Berlin in Richtung Dortmund. Im Rahmen des Projekts Hola (Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr) will das Bundesverkehrsministerium eine 500 Kilometer lange Strecke für den Gütertransport mit Elektro-Lkw aufbauen. Dazu errichtet Heliox zunächst zwei Ladestationen mit einer Ladeleistung von jeweils 600 Kilowatt an zwei Logistikzentren an der vorgesehenen Autobahnstrecke.
Ein Megawatt Ladeleistung geplant
Diese sogenannten Depot-Charchingpunkte sollen im Jahr 2023 auf eine Ladeleistung von einem Megawatt ausgebaut werden. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf dem Zusammenspiel zwischen Fahrzeugherstellern und den Anbietern der Ladeinfrastruktur. Deshalb sind auch drei Fahrzeughersteller am Projekt beteiligt. Außerdem soll untersucht werden, ob eine solche Ladeinfrastruktur überhaupt wirtschaftlich betrieben werden kann. Die Projektpartner versuchen zudem, den Bau solcher Schnellladestationen zu standardisieren, um in eine Skalierung zu kommen. Die wissenschaftliche Begleitung hat das Fraunhofer ISI übernommen.
Blaupause für die Elektrifizierung des Güterverkehrs
Für Michael Colijn, Geschäftsführer von Heliox ist das Projekt eine Blaupause für die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs und des Lkw-Sektors, die Auswirkungen auf ganz Europa haben wird. „Im Projekt HoLa steuern wir das nötige Wissen hierfür durch den Aufbau des Prototyps und den Betrieb von Hochleistungsladeparks für Lkw bei“, ergänzt Patrick Pötz, Projektleiter bei Fraunhofer ISI. „Damit wollen wir helfen, entsprechende Standorte für E-Lkw frühzeitig in Logistikprozesse zu integrieren und Nutzungserfahrungen beim neuartigen Schnellladen von E-Lkw zu sammeln.“
Das Ziel: Bis 2030 ein Drittel elektrisch fahren
Die Forschungsergebnisse fließen direkt in die Entwicklung der Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge ein, die von der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur koordiniert wird. Denn die Elektrifizierung des Lastverkehrs in Europa ist dringend notwendig, wenn die Klimaschutzziele erreicht werden sollen. Schließlich fahren nach Angaben von Heliox momentan noch 96,5 Prozent der Lkw mit fossilen Brennstoffen. Diese sind in der EU für 27 Prozent der Kohlendioxidemissionen im Straßenverkehr verantwortlich. Heliox verweist außerdem auf das deutsche Klimaschutzgesetz, in dem festgelegt ist, dass bis zum Jahr 2030 ein Drittel der Fahrleistung im schweren Straßengüterverkehr elektrisch oder auf Basis von strombasierten Kraftstoffen erbracht werden soll. (su)
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