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Ohne Gestank oder Lärm

Von Generationswechsel ist oft die Rede: wenn es um die Erbschaftssteuer geht, um den Verkauf von mittelständischen Unternehmen oder die Probleme der mittelgroßen Regierungskoalition.

Da kann die Politik was lernen: Selten ist ein Generationswechsel so deutlich sichtbar mit Veränderungen verbunden gewesen wie im Autorennsport. Denn seit Kurzem sponsert Viessmann das Panasonic Jaguar Racing Team. Aber nicht bei der Formel 1, sondern bei der ABB FIA Formel E. E wie (voll-)elektrisch.

Viessmann gehört zu Europas wichtigsten Anbietern von Haustechnik und Komponenten für die Energieversorgung. Der Senior, Professor Martin Viessmann, hat seinen Sohn in die Geschäftsleitung geholt. Nun wird der Konzern auch aus Berlin gelenkt, nicht mehr nur aus dem beschaulichen Allendorf in Rheinland-Pfalz.

Noch führt Viessmann Ölkessel und Gasthermen in seinen Preislisten. Aber die Zukunft gehört eindeutig den elektrischen Systemen: auch bei der Heizwärme, bei Warmwasser und in der Photovoltaik sowieso.

Zwei junge Männer und ihre Ideen

Das macht der gerade 29-jährige Max Viessmann nun deutlich, mit dem Einstieg in die Formel E. Im Mai präsentierte er in Berlin sein Konzept und holte sich einen weiteren aussichtsreichen Sohn an die Seite: Nelson Piquet Jr. ist der Filius des dreifachen Gewinners der Formel 1, des Brasilianers Nelson Piquet, der zwischen 1978 und 1991 zu den Stars des Motorsports gehörte.

Damals fuhren Rennautos noch mit Benzin, und – pfui! – aus dem Auspuff quoll giftiger Rauch! Mittlerweile genießt der Alte seine Rente, freut sich an seinen sieben Kindern. Und der junge Mann? Ließ bereits aufhorchen, als er 2015 erstmals die Formel E gewann.

Zeitenwende, Generationenwende: Take a ride with the next generation. Mit diesem Slogan zeigt Viessmann, dass die Formel E mehr als eine neue Motorsportserie ist. Hier zeigt sich eine völlig neue und innovative Rennsportgeneration, das ist ein Testlabor für die Mobilität der Zukunft.

Das passt mit Viessmanns Strategie zusammen: Abschied von den fossilen Energieträgern, nachhaltige Lösungen, die einen besonders effizienten Einsatz der Ressourcen erlauben.

Ein roter Infotruck rollte aufs Feld

Neben Würstchenbuden und Bierzelten hatte Viessmann seinen Infotruck an die Rennstrecke gestellt. In dem knallroten Mobil konnten sich die Besucher darüber informieren, was heute bereits Stand der Haustechnik ist.

Oder in den nächsten Jahren auf sie zukommt: Mit der Verknüpfung von Strom und Wärme, digitalen Diensten und ganzheitlichen Lösungen sorgen Viessmann und seine Installateure für ein angenehmes Raumklima, für hohen und sauberen Wohnkomfort, werden Lebensräume für zukünftige Generationen gestaltet und bewahrt.

In vielerlei Hinsicht trifft dies auch auf die Formel E zu. Übergeordnetes Ziel der Partnerschaft ist es deshalb, erneuerbare Energien greifbar zu machen, echte Veränderungen voranzutreiben und nachhaltige technologische Innovationen für jedermann zugänglich zu machen.

In dem roten Truck steckt beispielsweise das Brennstoffzellen-Heizgerät Vitovalor PT2, das gemeinsam mit Panasonic entwickelt wurde. Vitovalor ist eine Energiezentrale für das moderne Ein- und Zweifamilienhaus. Das System vereint Wärme- und Stromerzeugung auf kleinstem Raum.

Cary liefert bis in den Kühlschrank

Um das traditionelle Kerngeschäft, die Erzeugung von Wärme, um digitale Dienstleistungen zu erweitern, hat Viessmann in Berlin eine Digitalsparte aufgebaut. Eine der ersten Gründungen ist das Start-up Cary Services (takecary.de), das vielbeschäftigten Menschen mehr Zeit geben will.

Kern des Cary-Prototyps ist ein Smart-Lock-System, das etwa Reinigungsdiensten und Lieferservices den kontrollierten Zugang zum eigenen Zuhause ermöglicht. So lassen sich zum Beispiel Lebensmittel bis in den Kühlschrank liefern. Wie Cary in der Praxis funktioniert, davon können sich die Besucher der Formel-E-Rennen ein Bild machen.

Zehn Teams treten an

Die ABB FIA Formel E ist die erste rein elektrische Straßenrennserie der Welt – ohne Gestank und Lärm. Zehn Teams mit insgesamt 20 Fahrern treten gegeneinander an.

Die Rennen finden in New York, Rom, Paris und Berlin statt, wo die E-Boliden auf dem Tempelhofer Feld des früheren Hauptstadtflughafens starteten. Der Berliner Kurs war 2,37 Kilometer lang und hatte zehn Kurven.

Die Autos beschleunigen von null auf 100 Stundenkilometer in 2,8 Sekunden. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 225 Stundenkilometern. Alle Autos besitzen die gleiche Grundausstattung – wie Chassis und Batterie. Nur Komponenten wie Motor, Getriebe und Teile des Fahrwerks können individuell gestaltet werden.

Dadurch wird der effiziente Umgang mit Energie zum wichtigsten Kriterium, um die Teams und ihre Autos zu unterscheiden. „Die Formel E ist ein Rennen um Effizienz und das beste Energiemanagement“, sagt Max Viessmann. „Und genau diese Felder sind Motor der Entwicklung von Viessmann.“ Der Sog der Elektromobilität wird immer stärker. Bei der Formel E zeigt sich, wohin die Reise geht. Aber so richtig werden wir erst in der schönen, neuen Welt angekommen sein, wenn auch die deutsche Fußballelf im E-Bus zu ihren Spielen reist.

www.viessmann.de/nextgenracing

https://formulae.viessmann.de/

Opes Solutions

Neuartige Module für solaren Rennwagen

In der zweiten Julihälfte lief die American Solar Challenge. Das neuntägige Rennen erstreckte sich über vier US-Bundesstaaten. Die Fahrzeuge wurden ausschließlich mit Solarenergie angetrieben und erreichten mehr als 110 Stundenkilometer.

Der Rennwagen Esteban 9 wurde vom Modulhersteller Opes Solutions unterstützt. Die Produktentwicklung und der Support sitzen in Deutschland, die Fertigung befindet sich im chinesischen Changzhou. Das Auto entstand an der kanadischen Hochschule Polytechnique Montréal.

Zu den Mitbewerbern bei der American Solar Challenge gehörten Teams von führenden Hochschulen wie dem MIT, der University of California Berkeley und der Technischen Universität in Sankt Petersburg.

Das amerikanische Langstreckenrennen stellt besonders hohe Anforderungen an die Technik: „Die Fahrzeuge brauchen maximale Leistung bei minimalem Gewicht, um konkurrenzfähig zu sein“, erläutert Robert Händel, CEO von Opes Solutions. „So wiegt Esteban 9 ohne Fahrer nur 198 Kilogramm.“

Die Solarmodule sind individuelle Spezialanfertigungen mit handverlesenen Solarzellen und einem spezifischen Gewicht weniger als 9,3 Gramm pro Watt. „Als Teil der aerodynamischen Fahrzeughülle sind sie flexibel und trotz des geringen Gewichts sehr stabil“, ergänzt Händel.

Esteban 9 ist mit zehn Solarmodulen unterschiedlicher Größe mit Leistungen zwischen 50 und 100 Watt ausgestattet. Ihre monokristallinen Zellen erreichen Wirkungsgrade von 23,7 Prozent. Sie wurden auf eine flexible Tedlar-Rückseite laminiert.

www.opes-solutions.com

Lightyear One

Stella Vie geht demnächst in Serie

Das holländische Solarmobil Stella Vie hat bereits eine Straßenzulassung. Um beim Kunden anzukommen, muss sich der Komfort noch verbessern. Dann könnte das kleine Fahrzeug ein Renner werden.

Fünf Quadratmeter Solarzellen trägt Stella Vie auf der Haut, ausreichend, um die Fahrzeugbatterie (13 Kilowattstunden) in einigen Stunden zu füllen. Damit kann das Solarauto aus Holland durchaus 640 Kilometer weit fahren. Unterwegs schieben die Zellen neue Energie in die Batterie. Deshalb bringt es dieses Auto durchaus auf 1.000 Kilometer Reichweite und mehr.

Stella Vie ist ein Prototyp, entwickelt an der Universität von Eindhoven, mit zahlreichen Partnern aus der Industrie. Die Struktur besteht aus Karbonmaterial und Balsaholz. Um möglichst viel Energie für den Motor zu haben, verzichteten die Techniker auf eine Klimaanlage. Das macht die Fahrt während eines Sommertages zur Herausforderung. Zumal sich auch die Fenster nicht öffnen lassen. Die Höchstgeschwindigkeit des nur 370 Kilogramm schweren Leichtgewichts liegt bei 130 Sachen. Damit gewann die Crew immerhin die Bridgestone World Solar Challenge in Australien, mit deutlichem Abstand zu den 42 Modellen der Konkurrenz.

Nun haben die Entwickler aus Eindhoven die Firma Lightyear gegründet, um den Prototyp serienreif zu machen. Der Lightyear One soll gleichfalls solar fahren, mit Radnabenmotoren und einer Reichweite von mehr als 100 Kilometern in unseren Breiten. „Sogar bei Regen oder Wolken holen wir noch mehr Strom aus dem Solarmodul, als wir verbrauchen“, sagt Cheftechniker Kyron Pijpers. Dann wird das Autos auch eine Klimaanlage bekommen.

https://lightyear.one/

Vacuumschmelze GmbH

ETH Zürich siegt bei Formula Student Electric

Das Rennteam der ETH Zürich konnte Mitte August den Gesamtsieg bei der Formula Student Germany in Hockenheim einfahren. Damit bleibt es in der Weltrangliste auf dem ersten Platz.

Unterstützt wird das Team von der Firma Vacuumschmelze aus Hanau, das die Elektromotoren aus den Kobalt-Eisen-Werkstoffen fertigt. Sie ermöglichen eine Steigerung des Drehmoments um bis zu 53 Prozent gegenüber herkömmlichen Werkstoffen im Rotor-Stator-System. In Verbindung mit segmentierten Dauermagneten lassen sich das Gewicht und die Geschwindigkeit optimal einstellen. Auf diese Weise sind leistungsstärkere Motoren bei gleicher Baugröße oder deutlich leichtere Motoren bei gleicher Leistung realisierbar.

www.vacuumschmelze.com

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