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Poleposition für Mai 2019

Neben der Intersolar und der Speichermesse EES Europe fand in diesem Jahr in München erstmals die neue Fachmesse Power2Drive statt. Immerhin 148 Anbieter präsentierten ihre Innovationen für die Ladeinfrastruktur und Elektromobilität. Die parallel stattfindende Konferenz sowie das Forum vertieften die aktuellen Themen der Branche.

Um es vorwegzunehmen: Die Power2Drive war keine Automesse, das soll sich auch nicht sein. Vielmehr ging es um die Integration der Elektromobilität in Versorgungssysteme aus erneuerbaren Energien, allen voran Strom aus Sonne und Wind. Umweltfreundliche Mobilität, das zeigte sich in München ohne Zweifel, wird der Megatrend der kommenden Jahre. Und sie wird den Zubau bei Photovoltaik und Stromspeichern weltweit beflügeln.

Das erste Drittel weltweit

Ein erster Höhepunkt schon vor Beginn der Messe war der Eröffnungsvortrag von Michael Liebreich, dem Gründer von Bloomberg New Energy Finance, aus Großbritannien. In seinem spannenden Vortrag prophezeite er: Die Veränderungen haben bereits begonnen und werden gewaltig sein. Hunderttausende Elektrofahrzeuge und Millionen Ladestationen werden in den nächsten Jahren hinzukommen, die Hälfte davon durch die private Hand.

Bereits 2030 könnte der Anteil elektrischer Fahrzeuge rund ein Drittel aller neu zugelassenen Fahrzeuge weltweit ausmachen – entsprechend groß wird der Energiebedarf sein.

Große Ladeparks kommen

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur, neue Ideen und Lösungen zum effizienten Laden, Bezahlmethoden und innovative wie benutzerfreundliche Geschäftsmodelle waren die beherrschenden Themen der Messe und der Konferenz. „E-Mobilität spielt in der Energiewelt der Zukunft eine sehr große Rolle“, sagte Jonas Mägdefessel, Projektmanager bei Kreisel Electric aus Österreich. „Auch wenn sie sich noch in den Startlöchern befindet, steckt ein enormer Markt dahinter.“ Es gehe vor allem um Ladeparks oberhalb von 96 Ladepunkten. Deren intelligente Steuerung sowie Lastmanagement in Verbindung mit Speichern und großen Photovoltaik- und Windparks stehen im Fokus. Wenn Elektromobilität den Durchbruch erleben soll, dann muss die Ladegeschwindigkeit deutlich steigen. Viele Hersteller arbeiten an innovativen Lösungen, um die E-Autos mit bis zu 350 Kilowatt zu laden.

Innerhalb von wenigen Jahren ist faktisch eine neue Industrie entstanden, die dem massenhaften Einsatz vollelektrischer Fahrzeuge den Weg ebnet.

Langsam kommen sogar die großen Autokonzerne in Bewegung. Porsche Engineering setzt auf Ladesysteme mit 800 Volt, um möglichst große Leistungen in die Autobatterie zu pumpen. Der Autobauer hat zusammen mit dem Speicheranbieter Ads-Tec ein Schnellladesystem mit 320 Kilowatt (DC) entwickelt und auf der Messe vorgestellt.

Viel mehr als nur Pkw

Auch auf der Konferenz standen Hochleistungsladestationen im Blickpunkt. Ralf Martin Müller, Projektmanager bei Enercon präsentierte verschiedene Möglichkeiten, um die Schnellladestationen ins Energienetz einzubinden.

Fahrzeuge waren auf der Messe durchaus vertreten, etwa bei Tesla oder Kreisel sowie in der Sonderschau am Testparcours. Die Vielfalt der Vehikel und Modelle deutete an, dass es nicht allein um den Pkw geht: Auch Ausflugsboote, Fähren und Yachten werden elektrifiziert, ebenso Zweiräder, Leichtfahrzeuge, Spezialfahrzeuge, Lkw und Busse. Mittlerweile gibt es sogar die ersten elektrischen Flugzeuge und Helikopter.

Mehr Spaß für die Besucher

Auf dem Testdrive konnten Besucher zum Beispiel elektrifizierte Lastenfahrräder, Roller und etliche Fahrzeuge ausprobieren. Dieser Teil der Messe war noch etwas unterentwickelt, das wird sich im kommenden Jahr sicher ändern. Dann werden mehr Modelle an den Start gehen, wird dieses Segment der Ausstellung wachsen.

Zudem gehört es nicht an den Rand der Messe, sondern mitten hinein. Denn auch eine technische Fachmesse lebt vom Spaß und der Neugier. Die Menschentrauben an den ausgestellten Autos auf den Messeständen bewiesen, wie lebhaft das Interesse ist.

Der Markt für elektrifizierte Fahrzeuge ist riesig. Die Technische Universität München prognostiziert bis 2030 allein in Deutschland rund acht Millionen E-Fahrzeuge. Aktuell sind es rund 130.000. Voraussetzung sind jedoch ausreichend verfügbare Ladestationen.

Bis zum Jahr 2030 soll es in Deutschland rund 4,7 Millionen Ladepunkte geben, darunter 200.000 Schnellladestationen und 2,5 Millionen private Anschlüsse. Zum Vergleich: Im September 2017 standen 4.730 öffentliche Stationen zur Verfügung.

Ein mutiger Schritt

Fazit: Die Power2Drive als neue Fachmesse neben die Intersolar und die EES Europe zu setzen, war ein mutiger Schritt. Das Konzept fand großen Anklang bei Ausstellern und Besuchern. „Die Resonanz, die wir erfahren haben, ist sehr gut“, bestätigte Markus Elsässer, Geschäftsführer von Solar Promotion. „Von überall erhalten wir Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Die nächste Power2Drive Europe sowie die Parallelveranstaltungen finden vom 15. bis 17. Mai 2019 auf der Messe München statt. Schon mal vormerken, im Kalender fürs nächste Jahr.

www.PowerToDrive.de

Kaco New Energy

Riesiger Carport in Ankara

In der türkischen Hauptstadt Ankara entstand nach über sechs Jahren Bauzeit einer der größten Vergnügungsparks der Welt. Mit einer Gesamtfläche von 120 Hektar bietet der Ankapark unterschiedliche Themenareale wie eine Urzeitwelt mit lebensgroßen Dinosauriern und nicht weniger als 17 Achterbahnen.

Ein weiterer Superlativ begegnet den Besuchern schon vor Betreten des Parks: Der weltweit größte Solarcarport sorgt für schattige Parkplätze. Mit einer Leistung von 10,2 Megawatt erbringt die Anlage so viel umweltfreundlichen Solarstrom, dass man damit in etwa den Jahresbedarf der lokalen Privathaushalte decken könnte. Die Wechselrichter für das solare Parkhaus stammen von Kaco New Energy aus Neckarsulm. Für die Planung und Installation war das türkische Unternehmen Agon Enerji zuständig. Kaco lieferte 196 Wechselrichter Blueplanet 50.0 TL3 sowie zehn Powador 60.0 TL3.

www.kaco-newenergy.com

CCC/Tesvolt

Solarbetriebene Kabine für die Industrie

Das global tätige Bauunternehmen Consolidated Contractors Company (CCC) hat gemeinsam mit Tesvolt eine vollständig mit Sonnenstrom betriebene mobile Schutzkabine für Bauarbeiter entwickelt. Sie kann eine Raumtemperatur von 25 Grad Celsius bei 50 Grad Celsius Außentemperatur halten – wenn mindestens sechs Stunden lang die Sonne scheint. Das System wurde nach den neuesten Normen und IEC-Standards entworfen, gebaut, getestet und in Betrieb genommen.

Die Kabine ist als Büro oder als Wohnraum für Arbeiter geeignet. Tagsüber liefern die Solarmodule Strom. Überschüssiger Strom wird in den Batteriespeicher eingespeist, um den Bedarf während des Abends zu decken.

Das System kann jederzeit online überwacht, analysiert und angepasst werden. „Die meisten unserer Mitarbeiter sind in der Mena-Region tätig, wo die Temperaturen immer hoch sind“, sagt CCC-Manager Aref Boualwan. „Bei diesem Projekt wollten wir uns auf netzunabhängige erneuerbare Energiesysteme für unsere Mitarbeiter konzentrieren, die aufgrund der geografischen Gegebenheiten und der Kosten für den Netzausbau am besten geeignet sind.“

Der Prototyp verfügt über Photovoltaikmodule, Wechselrichter und Lithium-Ionen-Batterien sowie effiziente LED-Leuchten und Elektrogeräte.

Consolidated Contractors Company (CCC) wurde 1952 gegründet und ist weltweit tätig. Derzeit setzt es weltweit 56 laufende Projekte um und beschäftigt rund 172.000 Mitarbeiter. Bekannte Bauten sind die Dubai Mall, das Midfield Terminal Building auf dem internationalen Flughafen von Abu Dhabi sowie Wohntürme, Hotels, Kraftwerke, Wasser- und Kläranlagen, Straßen und Brücken, Industrie- und Prozessanlagen sowie Pipelines auf der ganzen Welt.

www.tesvolt.com

www.ccc.net

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