Für die gelungene Elektrifizierung wurde das Gefährt als Binnenschiff des Jahres ausgezeichnet. „Die Elektrifizierung der Schifffahrt ist alternativlos auf dem Weg zu saubereren Gewässern und zur Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen. Tatsächlich gibt es gerade in der Binnenschifffahrt sehr viele Einsatzmöglichkeiten für elektrische Antriebe“, erläutert Michael Miebach von Tesvolt.
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Erfahrene Partner im Projekt
Um den elektrischen Schiffsantrieb genau auf die Bedürfnisse des E-Spatz zuzuschneiden, arbeitete Tesvolt mit den Firmen Kadlec & Brödlin und Jastram zusammen. Beide Unternehmen sind alteingesessen und erfahren in der Schiffstechnik. Alle Komponenten für den Antrieb sind optimal aufeinander abgestimmt. Die Schiffswerft Bolle aus Sachsen-Anhalt hat die Elektrifizierung des Schiffes umgesetzt.
Eine Ladung reicht für drei Tage
Das Arbeitsschiff mit dem E-Antrieb sorgt auf den Flüssen und Kanälen des westdeutschen Kanalnetzes für Verkehrssicherheit. Ausbau und Unterhalt der Wasserwege gehören ebenso zu seinen Aufgaben wie Peilarbeiten. Anders als früher mit Diesel wird der E-Spatz ausschließlich von zwei Elektromotoren (je 80 Kilowatt) angetrieben. Die Batterien haben eine Kapazität von 980 Kilowattstunden.
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Hohe Energiedichte bedeutet hohe Reichweite
In 14 Racks befinden sich jeweils sieben wassergekühlte Batteriemodule mit einer Kapazität von jeweils zehn Kilowattstunden. „Ein echter Vorteil für unsere Kunden aus der Schifffahrt ist, dass unsere Stromspeicher dank ihrer hohen Energiedichte von 6,5 Kilogramm pro Kilowattstunde deutlich weniger Gewicht als herkömmliche Stromspeicher haben“, berichtet Kilian Hoffmann von Tesvolt. „Das ist für Schiffe besonders wichtig, denn so kann ein Batteriespeicher mit einer höheren Kapazität eingebaut werden. Damit haben die Schiffe eine größere Reichweite.“
Alter Flussschlepper wird elektrifizert – Leclanché liefert die Batterie
Zellen werden ständig überwacht
Jedes der 98 Module wird ständig durch das Batteriemanagementsystem überwacht. So herrscht stets Klarheit über Temperatur oder Gesundheitszustand der Zellen. Geladen werden die Batterien nachts, über eine im Heck des E-Spatz platzierte Anschlussstelle für Landstromkabel mit einer Leistung von maximal 125 Ampere. Abhängig von der Art der Arbeit kann der E-Spatz bis zu drei Tage mit einer Batterieladung betrieben werden.
Prototyp für vollelektrische Flotte
Mit über 600 Schiffen ist die WSV der größte Binnenreeder in Deutschland. Allein vom Typ Spatz unterhält sie aktuell rund 130 Schiffe, die künftig mit E-Antrieben ausgestattet werden. Der erste E-Spatz ist der Prototyp für eine zukunftsweisende Generation elektrisch betriebener Schiffe. (HS)
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