Der Strom liegt auf der Straße, man muss ihn nur aufsammeln. So könnte es künftig im Volksmund heißen, wenn sich das revolutionäre Projekt auch hierzulande durchsetzt. In knapp fünf Jahren sollen in Frankreich rund 1.000 Straßenkilometer mit Photovoltaik gepflastert sein. So plant es jedenfalls die Energie- und Umweltministerin Ségolène Royal.
Die rutschfesten und robusten Solarmodule heißen Wattway. Das französische Unternehmen Colas aus Le Bourget fertigt sie extra für das Pilotprojekt an. In diesem Frühjahr sind noch einige Tests geplant, aber Ministerin Royal sieht es sportlich. Es soll nicht bei einigen Testkilometern bleiben.
Die Modulplatten sind sieben Millimeter stark und bestehen aus polykristallinem Silizium, die Kantenlänge liegt bei 15 Zentimetern. Nach Angaben von Colas reichen 20 Quadratmeter, um einen Single-Haushalt mit Strom zu versorgen. Bevor die ersten Meter verlegt wurden, gab es einen Härtetest für Wattway: Selbst Lkw-Reifen konnten den Platten nichts anhaben. Die Module werden direkt auf die Straße aufgeklebt. Die Kosten für das Projekt sollen laut der französischen Regierung unter anderem durch eine höhere Benzinsteuer finanziert werden. (nhp)