Richtig interessant wird Elektromobilität, wenn man den Strom für die Batterien selbst erzeugt. Das lohnt sich. Solargeneratoren kann man zudem schrittweise erweitern, wenn man zum Beispiel eine Wallbox in der Garage anschließen will.
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Denkbar ist sogar, die elektrische Tankstelle unabhängig vom Hausnetz aufzubauen. Das geht so: Man deckt die Garage oder den Carport mit Solarmodulen ein und schließt sie als Inselanlage an eine Batterie an. Die Wallbox (Ladestation) versorgt die Fahrzeuge aus dieser Batterie. Damit kommt man etliche Monate im Jahr durch. Im Winter, wenn kaum Sonnenstrom anliegt, wird das Wägelchen über die Steckdose im Hausnetz geladen. Der Vorteil: Das solare Inselsystem unterliegt nicht den Netzgebühren, Steuern und der EEG-Umlage. Man kann alles mit Gleichstrom machen, auch die Beladung der Fahrzeugbatterie. Das erspart die Stromverluste (Umwandlung von Gleichstrom zu Wechselstrom und zurück) und unter Umständen ordentlich Geld.
Die richtige Ladetechnik wählen!
Die meisten Gebäude in Deutschland verfügen über einen dreiphasigen Anschluss (Drehstrom, 400 Volt). Gegenüber einphasigen Systemen (230 Volt) können diese Elektroinstallationen höhere Leistungen übertragen. Eine Wallbox sollte mindestens Typ 2 der internationalen Standardisierung entsprechen. Solche Ladesysteme erlauben Gleichstrom und Wechselstrom als Bezugsquelle. Optisch erkennbar sind die Typ 2-Stecker an dem abgeflachten oberen Rand und der fehlenden Verriegelungsklappe. Sie können 230 Volt oder 400 Volt Wechselspannung nutzen, also einphasig oder dreiphasig. Ein Fahrzeug kann seine 22 Kilowattstunden große Batterie an einer solchen Ladesäule (Leistung: 43 Kilowatt) innerhalb einer halben Stunde aufladen.
Sogenannte Schnellladesysteme (CCS: CombinedCharging System, auch genannt Combo 1 oder Combo 2) setzen Gleichstrom ein. Sie werden vorerst an Autobahnen und Bundesstraßen aufgebaut. Sicher wird diese Technik schon bald auch für private oder gewerbliche Nutzer zur Verfügung stehen.
Elektroinstallation anpassen!
Durch Wallboxen und Ladesäulen kann es passieren, dass die bisherige Elektroinstallation in einem Gebäude oder auf einem Grundstück angepasst werden muss. Das betrifft in erster Linie die Sicherungen, den Überspannungsschutz und gegebenenfalls die Leistungsquerschnitte. Größere Umbauten sind selten erforderlich, weil die am Markt erhältlichen Wallboxen bereits optimiert sind. Zudem ist die elektrotechnische Ausstattung in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgezeichnet. Nur bei sehr alten Gebäuden ist unter Umständen eine fachgerechte Ertüchtigung notwendig. (Heiko Schwarzburger)