Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

TransnetBW und Audi testen E-Autos als dezentralen Netzpuffer

„Mit unserem neuen Pilotprojekt mit Audi testen wir, wie private Fahrer von E-Autos perspektivisch von flexiblen Strompreisen profitieren können, wenn sie ihr Fahrzeug zu Hause laden, aber nicht über ein Smart-Meter-Gateway oder einen dynamischen Stromtarif verfügen“, erklärt Rainer Pflaum, Mitglieder der Geschäftsführung von TransnetBW. Dies hilft dem Übertragungsnetzbetreiber, dezentrale Flexibilitäten effizient für die Systemstabilität zu nutzen. Das Besondere: Für die Teilnehmer an diesem Pilotprojekt sind die Voraussetzungen ohne zusätzliche Investitionen in die technische Infrastruktur installiert.

Virtuelle E-Autos simulieren Marktbedingungen

Durch die Nutzung der bestehenden Systeme der beteiligten Partner sowie unter dem aktuellem energiewirtschaftlichen Prozess lässt sich ein effizientes Verfahren zur Integration der flexiblen Stromer in den Strommarkt realisieren. Für das Vorhaben wird ein Pool von Audi Elektrofahrzeugen mit den Handelsprozessen von TransnetBW verknüpft. Dies wird mit virtuellen E-Autos, sogenannten Digital Twins, unter realen Marktbedingungen simuliert.

TIPP: Bidirektional Laden und Firmenflotten elektrifizieren: Unser Spezial zur Elektromobilität

Ab September 2024 wird der Pilottest nun auf echte Fahrzeuge ausgeweitet. Die verfügbare Flexibilität der Teilnehmer soll dann real an der Börse vermarktet werden. Der Test soll Aufschluss über die Machbarkeit, das Potenzial der Lastverschiebung durch Elektrofahrzeuge sowie den volkswirtschaftlichen Nutzen geben. Der Ansatz ermöglicht somit die Kombination von klassischen Stromverträgen mit Festpreis und der Vermarktung von Flexibilitäten, da die Vermarktung, Bilanzierung und Abrechnung der Flexibilitäten unabhängig vom Strombezugsvertrag erfolgt. Aufgrund seiner Einfachheit könnte dieser Ansatz in einem absehbaren Zeithorizont für die Erschließung flexibler Verbraucher (Lasten) genutzt werden.

Intelligentes Messsystem plus dynamischer Stromvertrag nötig

Der Hintergrund: Derzeit ist das intelligente Laden von Elektrofahrzeugen zu Hause ohne ein intelligentes Messsystem sowie einem dynamischen Stromvertrag gar nicht möglich. Das Verschieben eines Ladevorgangs in Zeiten mit niedrigen Strompreisen kann in diesem Fall weder gemessen noch bilanziert und abgerechnet werden. Damit haben private E-Autobesitzer weder die Möglichkeit noch den Anreiz, von günstigen Strompreisen zu profitieren. Mit dem jetzt gestarteten Pilotprojekt ist es möglich, die Flexibilität der Stromnachfrage auch ohne intelligentes Messsystem zu nutzen.

Weitere aktuelle News zum Thema:

TransnetBW will Puffer von E-Autos im Netz nutzen

Stau im Verteilnetz

BNetzA plant Reform der Stromnetzentgelte für die Industrie