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TransnetBW und Mercedes testen intelligente Steuerung von E-Ladeinfrastruktur

Mit Hilfe der Programmierschnittstelle (API) reduzieren die Ladepunkte bei angespannten Netzsituationen automatisch die Last – und tragen so zur Stabilisierung des Stromnetzes bei. Das seit September 2023 laufende Projekt zeigt die Machbarkeit sowie den nachhaltigen Nutzen der intelligenten Steuerung im Hinblick auf die steigende Volatilität der Stromverfügbarkeit bei gleichzeitig steigendem Strombedarf.

Pilotprojekt am Mercedes-Benz-Standort Sindelfingen

Die Anbindung an die Stromgedacht-API ermöglicht demnach eine aufwandsarme Verbrauchsverschiebung. „Mit dem Pilotprojekt am Mercedes-Benz-Standort Sindelfingen haben wir in einer ersten Industriekooperation einen wichtigen Machbarkeitsnachweis erbracht“, resümiert Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung bei TransnetBW. Obwohl die verschobenen Strommengen gering waren, ist er überzeugt: „Die Industrie kann uns bei einem breiten Einsatz von der Stromgedacht-App perspektivisch helfen, in angespannten Netzsituationen weniger Netzengpassmanagement betreiben zu müssen.“ In weiteren Pilotprojekten mit Industrie und Kommunen will TransnetBW nun zusätzliche Erfahrungen sammeln und die Stromgedacht-App weiterentwickeln.

Mercedes-Benz Group ist in Baden-Württemberg mit mehreren Standorten vertreten. Für die Beschäftigten stehen am Standort Sindelfingen in den umliegenden Parkhäusern rund 1.000 Ladepunkte für Plug-in-Hybride und Elektrofahrzeuge mit jeweils 22 Kilowatt Leistung zur Verfügung. Wenn alle Fahrzeuge gleichzeitig laden, bedeutet das eine Leistungsspitze für das örtliche Stromnetz. In einem Pilotversuch haben TransnetBW und Mercedes-Benz im September 2023 rund 140 dieser Ladepunkte am Standort des Automobilherstellers in Sindelfingen an die Stromgedacht-API angebunden. So wurden in den vergangenen Monaten die Machbarkeit einer intelligenten Netzstabilisierung erprobt.

Temporäre Lastreduzierung entlastet das Netz

Seit Beginn des Pilotprojekts hat Stromgedacht insgesamt viermal das Orange-Signal ausgelöst, das einen möglichen Netzengpass für Baden-Württemberg vorhersagt. In diesen Situationen muss TransnetBW zusätzliche Netzengpassmaßnahmen ergreifen, um das Übertragungsnetz stabil zu halten. Durch die automatisierte, temporäre Lastreduzierung der angeschlossenen Ladepunkte auf eine Ladeleistung von sieben Kilowatt konnte im Pilotprojekt eine nachweisbare Energiereduktion während der Orange-Phasen erzielt werden. Allein im Januar 2024 führte eine vierstündige Leistungsreduzierung zu einer Reduktion von 154 Kilowattstunden. Dies entspricht einer Energieeinsparung während der Orange-Phase von sechs Prozent. (nhp)

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