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TransnetBW will Puffer von E-Autos im Netz nutzen

Im Rahmen des einjährigen Pilotprojektes werden die geplanten Ladevorgänge von bis zu 1.500 Stromern von Octopus‘ Kunden in der Regelzone von TransnetBW netzdienlich gesteuert. Die Idee dahinter: Octopus Energy gibt an, welche Kapazität es bei hoher Netzauslastung bewegen kann. Bei Engpässen kann TransnetBW diese abrufen, woraufhin Octopus die Ladevorgänge im Rahmen seiner intelligenten E-Auto-Tarife in günstigere Zeiten verschiebt. So profitieren Kunden finanziell durch günstigen Ladestrom – und gleichzeitig wird das Netz entlastet.

Redispatch 3.0 soll Kosten senken

Das Besondere am Projekt OctoflexBW ist die große Anzahl der teilnehmenden E-Fahrzeuge. Die gewonnenen Daten werden demnach Rückschlüsse auf die Kundenakzeptanz, die Zuverlässigkeit der Speicherbereitstellung, das Produktdesign und das zukünftige Potenzial von Elektrofahrzeugen zur Netzstabilisierung geben, sagt TransnetBW-Chef Werner Götz.

Der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und andere Veränderungen im Rahmen der Energiewende haben dazu geführt, dass der Bedarf an Netzengpassmanagement auf Seiten der Übertragungsnetzbetreiber gestiegen ist. Durch sogenannte Redispatch-Maßnahmen wird dann die Erzeugung in Norddeutschland teils abgeregelt und die Erzeugung hinter dem Engpass hochgefahren. Durch die Ergänzung des bestehenden regulierten Redispatch-Regimes um eine marktliche Komponente (auch Redispatch 3.0 genannt) werden diese Kosten perspektivisch gesenkt. Zudem wird durch eine angemessene Vergütung die Integration von Kleinstflexibilität durch die Netzbetreiber belohnt. Das verfügbare Flexibilitätspotenzial wird so deutlich erhöht.

Octopus automatisiert und optimiert die Ladesteuerung

Octopus Energy bietet seinen Kunden einen intelligenten Stromtarif in Kombination mit einem installierten Smart Meter Gateway an. So werden Elektroautos geladen, wenn Strom günstig ist und überwiegend Ökostrom besteht. Dafür müssen Kunden einmal angeben, bis wann und bis zu welchem Ladestand ihr Elektroauto täglich geladen werden soll, etwa bis 6:00 Uhr zu 90 Prozent.

Der Händler automatisiert und optimiert dann die Ladesteuerung und garantiert im Gegenzug einen Ladepreis von maximal 20 Cent pro Kilowattstunde. So managt der Energieversorger die Komplexität im Hintergrund – ohne Mehraufwand für den E-Auto-Fahrer. Nach Projektabschluss ist demnach eine Vielzahl von Folgeprojekten denkbar, wie einer Ausweitung auf andere Regelzonen oder die Einbindung weiterer Flexibilitätsquellen wie Wärmepumpen. (nhp)

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