Seit acht Jahren kündigt die Bundesregierung wiederholt Steueranreize für Klimaschutzmaßnahmen im Gebäude an. Gemeinsam mit rund 40 anderen Verbänden forderte der BSW-Solar Steuervorteile für Solarheizungen und hofft nun auf die Unterstützung der Bundesländer.
Ganz nach dem Motto: Wer das Klima schützt, soll Steuern sparen. Denn mehr als ein Drittel des Endenergiebedarfs in Deutschland entfällt auf Gebäude. Der Ökoenergieanteil im Wärmesektor liegt derzeit bei nur rund 14 Prozent – und stagnierte in den letzten Jahren. Als eines der wenigen Klimaschutzinstrumente im Gebäudesektor wurden die steuerlichen Anreize zwischen Union und SPD im Koalitionsvertrag verankert. Mit Bayern und Nordrhein-Westfalen haben jüngst bereits zwei Bundesländer die verantwortlichen Bundesminister zum Handeln aufgerufen.
Konjunkturmotor Wärmewende
Seitdem harren sie auf ihre Umsetzung – wie zuvor bereits Regierungsbeschlüsse in dieser Frage aus den Jahren 2011 im Rahmen des „Energiepakets“ und 2014 im Rahmen des „Nationalen Aktionsplans Klimaschutz“. Nahezu genauso lange – seit 2012 – stagniert der Anteil Erneuerbarer Energien zur Deckung des Wärmebedarfs nach Daten des Umweltbundesamtes bei lediglich einem Siebentel. „Mit Hilfe von Steuervorteilen für Solarheizungen ließe sich der Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern endlich auflösen. Lasst uns Steuerberater zu Klimaschützern und Geburtshelfern der Wärmewende machen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.
Auch wirtschafts- und finanzpolitisch seien diese Steueranreize nach BSW-Einschätzung vernünftig, „da die Energiewende im Wärmesektor zum Konjunkturmotor werden kann und Deutschland unabhängiger von Energieimporten macht“, erklärt Körnig. Bleiben wirksame Klimaschutzinstrumente im Gebäudesektor weiter aus, drohen Deutschland hingegen aufgrund internationaler Verpflichtungen und Klimaschäden schon bald hohe Strafzahlungen. (nhp)
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