Ein schrittweise Kohleausstieg, der mit dem Ausbau erneuerbarer Energien auf 65 Prozent bis 2030 einhergeht, stabilisiert Strompreise und -mengen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse.
Zugleich könne das Klimaziel des Energiesektors so erreicht werden. Das gibt sich aus einer Modellierung der beiden energie- und klimapolitischen Hauptziele der Bundesregierung im Auftrag von Agora Energiewende. Demnach werden die Börsenstrompreise zwar um durchschnittlich 0,4 Cent je Kilowattstunden steigen, wenn die Leistung der Kohlekraftwerksflotte bis 2030 um zwei Drittel reduziert wird. Dieses Niveau sei das nötig, um die Klimaschutzziel 2030 für den Energie- und Industriesektor zu erreichen. Aber: Durch den im Koalitionsvertrag vereinbarten beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien fällt der mittlere Börsenstrompreis umgekehrt um 0,8 Cent je Kilowattstunde. Unter dem Strich würden die Börsenstrompreise daher im Mittel um 0,4 Cent im Vergleich zu einer Entwicklung ohne Kohleausstieg und ohne zusätzlichen Ökoenergieausbau zurückgehen.
Kohlestrom von 46 auf 16 Gigawatt senken
Eine Reduzierung der Leistung der deutschen Kohlekraftwerke von heute 46 Gigawatt auf 16 Gigawatt bei gleichzeitigem Ökostromausbau auf 65 Prozent wird dazu führen, dass der Stromsektor im Jahr 2030 noch 186 Millionen Tonnen Kohlendioxid emittiert. Das liege am oberen Limit des Zielkorridors für die Treibhausgasemissionen des Stromsektors. Dieser erlaube Emissionen zwischen 180 bis 186 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.
Derzeit stoßen die deutschen Kraftwerke jährlich aber 332 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten energie- und klimapolitischen Ziele können demnach sowohl die Klimafreundlichkeit als auch die Bezahlbarkeit der Stromversorgung sichern, folgert Agora Energiewende. (nhp)
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