Die stark gesunkenen Großhandelspreise an den Strombörsen werden von den Energiekonzernen nicht oder nur kaum an Privatkunden weitergegeben. Seit 2009 ist der Preis immerhin um rund 3,5 Cent pro Kilowattstunde gesunken.
An den Börsen zahlten Einkäufer 2016 im Schnitt rund 3,6 Cent pro Kilowattstunde – während die EEG-Umlage weiter steigt. Die EEG-Umlage wird nach Berechnungen des Ökoinstituts für Agora Energiewende im Jahr 2017 auf 7,1 bis 7,3 Cent pro Kilowattstunde Strom ansteigen. Derzeit liegt sie bei 6,35 Cent. „Die Politik sollte sich dem Geburtsfehler der EEG-Umlage annehmen, denn die derzeitige Gestaltung der EEG-Umlage verzerrt die Kosten des Ökostromausbaus“, fordert BEE-Geschäftsführer Hermann Falk. Grund dafür ist ein paradoxer Zusammenhang: Eben weil die Erneuerbaren die Strompreise an den Börsen senken, steigt die EEG-Umlage.
Und nicht zuletzt führen Industrierabatte dazu, dass die EEG-Umlage weiter steigt. Tatsächlich wird sie nahezu ausschließlich von Privathaushalten, Kleingewerbe und Mittelstand bezahlt, denn die großen Unternehmen sind weitgehend befreit – was es für die Bürger natürlich teurer macht. Sie zahlten 2015 samt Umlage 28,8 Cent für die Kilowattstunde, während vollständig privilegierte Unternehmen Strom für 4 bis 4,5 Cent kaufen konnten. „Diese Privilegien erhalten vor allem energieintensive Betriebe, die zu solch niedrigen Preisen kaum Anlass haben in Effizienztechniken zu investieren“, mahnt Falk. (nhp)