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AKTUELLE MELDUNGEN

Die Schweiz meldet 13 Prozent mehr Sonnenstrom im Juli

Der sonnige Juli führte auch bei den Eidgenossen zu Rekorderträgen. Unter dem Strich produzierten Photovoltaikanlagen ein Plus von 35 Gigawattstunden oder 13 Prozent gegenüber dem langjährigen Durchschnitt, wie Meteotest aus Bern ermittelte.

Damit stand insgesamt Solarstrom für mehr als eine Million Einfamilienhäuser zur Verfügung. Der Juli 2018 war im Durchschnitt etwa 18 Prozent sonniger als im Schnitt der Jahre 1996-2015. Die Karte zeigt deutliche Unterschiede innerhalb der Schweiz. Besonders stark waren die Abweichungen vom Mittelwert im nördlichen Voralpengebiet, wo die sonst um diese Jahreszeit typischen Gewitter weitgehend ausblieben. In der Schweiz ist zurzeit eine Photovoltaikleistung von rund 2 Gigawatt installiert.

Aber auch die durchschnittliche Maximaltemperatur lag rund vier Grad Celsius über dem langjährigen Mittelwert. Große Hitze reduziert die Leistung von Photovoltaikanlagen. Allerdings ist der Effekt äußerst gering. Berechnungen zeigen, dass die hohen Temperaturen den Mehrertrag der Photovoltaikanlagen durch die hohe Sonneneinstrahlung nur gerade um 4,5 Prozent reduzierte. Fazit: Der Temperatureffekt ist somit rund viermal kleiner als der Effekt des sonnigen Wetters.

Der Mehrertrag kam im Juli genau zum richtigen Zeitpunkt: Einerseits stieg der Stromverbrauch vermutlich durch den vermehrten Einsatz von Klimaanlagen, wie der branchenverband Swissolar vermutet, andererseits sank die Produktion der Flusskraftwerke wegen des tiefen Wasserstands um bis zu 25 Prozent. Das warte Wetter macht auch Atomkraftwerken zu schaffen. Das AKW Mühleberg musste aufgrund der hohen Wassertemperaturen in der Aare seine Produktion um zehn Prozent drosseln. In Deutschland mussten aus dem gleichen Grund mehrere Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden. (nhp)