Die Ökostromumlage könnte im nächsten Jahr um rund 0,4 Cent pro Kilowattstunde auf dann 5,8 Cent sinken. Ein Grund: Ein Sonderzuschlag für das EEG-Konto fällt 2015 bei der Berechnung nicht mehr an.
Die Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) wird im kommenden Jahr voraussichtlich leicht sinken. Die Umlage beträgt derzeit 6,24 Cent pro Kilowattstunde, 2015 könnte sie bei 5,8 Cent pro Kilowattstundeliegen. Das ergeben Berechnungen des Berliner Denklabors Agora Energiewende und des Öko-Instituts. Die Entwicklung ist allerdings von verschiedenen Faktoren abhängig. Unter anderem von der Entwicklung des Börsenstrompreises sowie der Wind- und Solarstromproduktion im Sommer 2014 und den erwährten Privilegien für Industrieunternehmen. Aktuell beträgt sie 6,24 Cent pro Kilowattstunde. Ab 2016 könnte dieser Betrag, trotz Senkung, wieder erreicht werden, errechnet Agora.
„Das voraussichtliche Absinken gelte allerdings nur, wenn im parlamentarischen Verfahren keine kostentreibenden Änderungen am EEG-Entwurf beschlossen werden“, erklärt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. Sollten beispielsweise die Industrieprivilegien gegenüber dem Kabinettsbeschluss ausgeweitet werden, könne die Umlage 2015 weiter steigen.
Neue Privilegien ändern EEG-Umlage kaum
Die Hauptursache für das voraussichtliche Sinken der EEG-Umlage sei ein Prognosefehler in den vergangenen Jahren. Dieser Fehler verursacht erhebliche Defizite auf dem so genannten EEG-Konto. Die Differenz sei über einen Sonder-Zuschlag korrigiert worden. 2015 könne diese Korrektur entfallen, wodurch sich die Umlage entsprechend reduziert. Die derzeit vorgesehene Neuregelung der Industrieprivilegien beeinflusst die Entwicklung der EEG-Umlage im Vergleich zur bisherigen Regelung voraussichtlich kaum. Dies zeigt eine Analyse vom Öko-Institut. Die genaue Umlage für 2015 wird um den 15. Oktober 2014 von den vier Übertragungsnetzbetreibern verkündet. (nhp)