In Brüssel trifft sich die europäische Solarbranche. Es herrscht Optimismus, denn alle Märkte zeigen auf Wachstum. Der Zubau dürfte sich weiter beschleunigen.
Beim Solar Power Summit des europäischen Solarverbandes Solar Power Europe wurde die Marktprognose für dieses Jahr mit 13,5 Gigawatt angegeben – mindestens. Das wäre ein Zuwachs von rund 70 Prozent. Diese Zahlen berichtet Hans-Christoph Neidlein, leitender Redakteur des Fachportals PV Europe.
Schon 2018 um 36 Prozent gewachsen
Schon 2018 war der Markt gegenüber 2017 um 36 Prozent auf acht Gigawatt gewachsen. 2017 hatte der Zubau noch 5,9 Gigawatt betragen. Christian Westermeier, Präsident von Solar Power Europe, erläutert: „Der Status der Solartechnik hat sich in der EU dramatisch verbessert. Der Zubau in Europa wächst schneller als der globale Zubau.“
Überall in Europa werde die Photovoltaik zunehmend politisch anerkannt, fallen die Hürden und die Preise. „Jetzt ist es Zeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik zu nutzen, um massive Investitionen in der Solarwirtschaft auszulösen“, sagt Westermeier. „Photovoltaik schafft viele Jobs in dieser Hightech-Branche und bietet die preisgünstigste, sauberste Erzeugungstechnik für Strom, um die Klimaziele der EU zu erreichen.“
Strafsteuern endlich abschaffen
Zum Wachstum im vergangenen Jahr steuerte Deutschland drei Gigawatt bei, die Niederlande 1,4 Gigawatt, Frankreich 900 Megawatt und Italien 500 Megawatt. Nach Auffassung von Experten auf dem Gipfeltreffen der Branche in Brüssel dürfte es einen deutlichen Schub geben, wenn Strafsteuern wie die deutsche EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch von Sonnenstrom abgeschafft werden.
Vor allem Anlagen bis 400 Kilowatt dürften dann deutlich zulegen. Starken Zubau erwartet die Branche auch durch neue Anwendungen in der Landwirtschaft, etwa durch Agro-PV oder Gewächshäuser.
Sogar 18 Gigawatt möglich
Pietro Radoia, Solaranalyst bei Bloomberg NEF, erwartet sogar noch mehr Wachstum: Er prophezeit 18 Gigawatt in diesem Jahr, weil zunehmend große Solarparks mit PPA gebaut werden – ohne öffentliche Förderung. Bereits mehr als vier Gigawatt befinden sich in der Planung. (HCN/HS)
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