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Insolvenzverfahren bei Sunways beendet

Das Amtsgericht Konstanz hat das Insolvenzverfahren über das Vermögen von Sunways beendet. Die antragstellende Gläubigerbank hatte nach der Einigung über die Rückzahlungsmodalitäten der in Anspruch genommenen Kredite ihren Antrag für erledigt erklärt.

Das Amtsgericht Konstanz hat das vorläufige Insolvenzverfahren über das Vermögen des Photovoltaikherstellers und Systemanbieters Sunways beendet. Das betrifft auch die hundertprozentigen Tochtergesellschaften wie die Sunways Production im thüringischen Arnstadt. Das Gericht hatte das Insolvenzverfahren am 7. Mai dieses Jahres aufgrund eines Fremdantrags eingeleitet und den Rechtsanwalt Thorsten Schleich als vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt. Der Antragsteller hat nach einem außergerichtlichen Vergleich seinen Antrag jetzt für erledigt erklärt. Mit der Entscheidung des Amtsgerichts kann Sunways wieder selbst über sein Vermögen bestimmen und die Löhne der Mitarbeiter bezahlen. Bisher haben diese ihr Salär aus dem Insolvenzgeld bekommen, das für drei Monate gezahlt wird.

Restrukturierungsplan beschlossen

Bereits im Dezember vergangenen Jahres hat das Unternehmen vor dem Hintergrund des schlechten Marktumfeldes der deutschen Solarindustrie und der schlechten Bilanzen der vorhergehenden Quartale einen Restrukturierungsplan beschlossen. „Wir müssen wieder Geld verdienen“, fasste Michael Wilhelm, damals noch Vorstandsvorsitzender von Sunways, die Situation zusammen. „Dies ist auch den Mitarbeitern bewusst und jeder weiß, dass ein langer und harter Weg vor uns liegt. Ich weiß jedoch auch, dass Management, Mitarbeiter und Betriebsrat überzeugt sind, gemeinsam Sunways zurück in die Erfolgsspur zu bringen.“ Wilhelm wurde im März dieses Jahres von Hoong Khoeng Cheong ersetzt. Zum Restrukturierungsplan gehörte die Reduzierung der Produktion von Standardsolarzellen in Arnstadt wurde reduziert. Die Hälfte der ehedem 120 Mitarbeiter mussten gehen. Dafür hat Sunways mehr beim Mehrheitseigner LDK Solar eingekauft, um seine Module zu fertigen. Gleichzeitig wollte sich das Unternehmen auf neue Anwendungsbereiche konzentrieren. Das Geschäftsmodell sollte sich stärker an den Bedürfnissen der Automobilindustrie und der gebäudeintegrierte Photovoltaik ausrichten. „Das Geschäftsmodell der Sunways wird ergänzt durch ‘mehr Service – weniger Fertigung’ sowie ‘mehr Anwendungsentwicklung – weniger Basisforschung’“, erklärte Michael Wilhelm. Das betraf nicht nur die Solarzellenproduktion, sondern auch die Entwicklung und Herstellung von Wechselrichtern. Geplant war der Abbau von 40 Prozent der insgesamt 265 Arbeitsplätze von Sunways.

Gläubiger kündigen Kreditlinie

Am 23. April durchkreuzten die kreditgebenden Banken die Pläne von Sunways. Zwar hatten sie dem Unternehmen eine Kreditlinie über 6,6 Millionen Euro bis September 2013 gewährt, kündigten diese aber aufgrund der anhaltend schlechten wirtschaftlichen Lage der deutschen Photovoltaikhersteller. Gleichzeitig hatten sie die Verwertung der Vermögenswerte von Sunways eingeleitet. Gleichzeitig begannen Verhandlungen des Vorstandes mit den Banken über die Rückführung des zum Zeitpunkt der Kündigung in Anspruch genommenen Kreditvolumens, um das Unternehmen zu retten. Das war für BW Bank in Stuttgart Grund genug, das Insolvenzverfahren gegen Sunways einzuleiten. Anfang August fanden die Banken und das Unternehmen eine Einigung. Diese beinhaltet einen Forderungsverzicht der Banken sowie die Regelung der Rückzahlung der bereits in Anspruch genommenen Kredite. Von der gesamten Forderungssumme in Höhe von 7,6 Millionen Euro muss Sunways bis Ende November dieses Jahres 5,6 Millionen Euro zurückzahlen. Eine weitere Million wird im August 2015 fällig. Damit war die BW Bank zufrieden und zog ihren Insolvenzantrag zurück. (Sven Ullrich)