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AKTUELLE MELDUNGEN

Keine sinkende Umlage bei Mieterstrom

Auch die Vertreter aus dem Bundeswirtschaftsministerium brachten Neuigkeiten nach Bad Staffelstein mit. So könnten die Abgaben und die Umlagen auf solaren Strom im kommenden Jahr sinken. Nur dann könne die Energiewende effizient auch bei der Versorgung mit Wärme und Mobilität gelingen. Bei Mieterstrom wird die EEGUmlage aber nicht gekürzt.

Traditionsgemäß war auch in diesem Jahr die Politik bei der Eröffnungssession des Symposiums gut vertreten. Cornelia Viertl aus dem Bundeswirtschaftsministerium gab einen Ausblick auf die Vorhaben aus dem Hause Zypries. 2016 wurden mehr als vier Gigawatt Windkraft zugebaut, dazu rund 1,4 Gigawatt Photovoltaik. Darunter waren 1.192 Dachanlagen und 243 Generatoren auf dem Freiland.

Mit Blick auf die Zahlen kommentierte sie: „Die Photovoltaik war noch nicht so erfolgreich.“ Ganz neu ist das Thema Sektorkopplung, das mittlerweile auch im Ministerium ankommt. „Wind und Photovoltaik sind die kostengünstigste Option. Die Stromdirektnutzung ist derzeit deutlich effizienter als die Nutzung von alternativen, erneuerbaren Brennstoffen wie beispielsweise Wasserstoff“, sagte Viertl. „Auf diese Weise könnten wir deutlich mehr erneuerbare Energien ins System bringen. Wasserstoff sehen wir erst in fernerer Zukunft.“

Ministerium will Abgaben und Umlagen entzerren

Aufgrund der hohen Zusatzbelastungen von Stromkosten durch Stromsteuer, Netzentgelte und EEG-Umlage mache es schwierig, den Strom wirklich effizient für Wärme und Mobilität zu nutzen. „Da wird man etwas tun müssen“, resümierte sie. „Wir müssen diese Verzerrungen durch Umlagen und Abgaben reduzieren.“

Aike Müller aus dem Bundeswirtschaftsministeriums stellte jedoch in Aussicht, dass Mieterstrom künftig weiterhin mit voller EEG-Umlage belastet wird. „Für uns gilt der Grundsatz, dass in Lieferbeziehungen immer die volle Umlage fällig wird“, erläuterte er. „Das vermeidet Überförderung und ist mit der EU als genehmigte Unterstützung abgestimmt.“ Allerdings könnte sich etwas bei den Netzentgelten tun, die bei dezentralen Mieterstromprojekten sinken. Die Stromsteuer auf Ökostrom ist bereits vom Tisch.

Das Ministerium will deshalb die direkte Förderung von Mieterstrommodellen forcieren. Dagegen sollen steuerliche Hemmnisse abgebaut werden, zum Beispiel die Gewerbesteuer. Das gehört jedoch auf den Tisch von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Müller schätzt das Potenzial für Mieterstrom auf bundesweit rund 3,8 Millionen Wohnungen in 350.000 Gebäuden. Das entspricht einer Stromerzeugung von 14 Terawattstunden. (Heiko Schwarzburger)

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