Die Marktdaten 2018 für Sonnenenergie belegen einen leichten Aufschwung für die Photovoltaik. Allerdings braucht es laut Swissolar stärkere Anreize, um den Ausbau auf Landwirtschafts-, Gewerbe- und Bürogebäuden zu forcieren.
Der Branchenverband hat nun eine vertiefte Analyse der Markterhebung Sonnenenergie 2018 vorgenommen. Demnach beginnen die Maßnahmen der Energiestrategie 2050 zu wirken. Doch für den Ersatz der Atomkraft und der fossilen Energien muss der jährliche Zubau von Photovoltaikanlagen mindestens verfünffacht werden, fordert Swissolar.
Der Photovoltaikzubau ist um zwölf Prozent auf 271 Megawatt gestiegen. Der Anteil der Solarstromproduktion am Stromverbrauch der Schweiz lag 2018 bei 3,4 Prozent. Damit wurde laut Swissolar-Chef David Stickelberger eine Trendwende nach zwei sehr schwierigen Jahren eingeleitet, aber der Zubau liegt immer noch deutlich unter dem bisher höchsten Wert im Jahr 2015 mit knapp 340 Megawatt.
Schweiz ist ein Markt für Dachanlagen
Gründe für die positive Entwicklung sind insbesondere die Einmalvergütung für alle Anlagengrößen, die rund 20 Prozent der Investitionskosten deckt. „Die anfangs noch langen Wartefristen für die Förderung wirkten hemmend, aber inzwischen liegt sie bei weniger als zwei Jahren, was von den Investoren sehr positiv aufgenommen wurde“, kommentiert er Verbandschef. Allerdings habe es einen Rückgang bei neu installierten Solarkraftwerken mit mehr als einem Megawatt Leistung um den Faktor fünf gegeben. Wohngebäude wie Ein- und Mehrfamilienhäuser legten zu, während Anlagen auf Industrie- und Gewerbebauten stagnierten und auf Landwirtschaftsbauten ebenfalls zurückgingen.
Damit zeigt sich laut Swissolar ein Mangel der aktuellen Förderung: „Für den wirtschaftlichen Betrieb einer Photovoltaikanlage braucht es, ergänzend zur Einmalvergütung, eine hohe Eigenverbrauchsquote. Bei Großanlagen sowie in der Landwirtschaft ist dies meist schwierig“, erklärt Stickelberger. Ein möglicher Ausweg liegt in den Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch (ZEV), mit denen mehrere Verbraucher gemeinsam, auch auf angrenzenden Grundstücken, ihren Eigenverbrauch optimieren. Dieses Anfang 2018 eingeführte Instrument stößt insbesondere bei Mehrfamilienhäusern auf großes Interesse.
Stromspeicher immer beliebter
Die Verkäufe von Batteriespeichern legten um mehr als einen Viertel zu und liegen nun bei 1.590 Exemplaren. Jede zehnte Photovoltaikanlage wurde mit einem Speicher kombiniert. Die durchschnittliche Zeichengröße lag bei 9,1 Kilowattstunden gegenüber 8.1 im Vorjahr. Hier macht sich der Preisrückgang bei Speichern bemerkbar. (nhp)
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