Der Projektierer hat eine Photovoltaikanlage auf einer Fendt-Werkshalle errichtet und finanziert. Der Allgäuer Landtechnikhersteller AGCO pachtet die Anlage. Die Traktoren-Produktion vor Ort läuft nun teils mit Ökostrom.
Mit der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage im Allgäu startet ein neues Geschäftsmodell des Projektiers Baywa r.e.: Industrie- und Gewerbebetriebe können Photovoltaikanlagen auf eigenen Gebäuden pachten. „Unternehmen haben so die Möglichkeit, eigenen Solarstrom zu nutzen, ohne selbst zu investieren“, sagt Roland Schuler, Vorstand der Baywa AG. Das Unternehmen könne sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und profitiere trotzdem von den Vorteilen des Sonnenstroms. „Die Pächter können sich ein Stück weit unabhängig machen von der Strompreisentwicklung“, erklärt Schuler.
Bereits beim Neubau der Halle hatte der Fendt-Mutterkonzern AGCO die Ausstattung mit einer Solaranlage im Blick. Dies wurde in der Gebäudestatik berücksichtigt und das Gebäude mit Sheddächern gebaut. Die Solaranlage auf der Produktionshalle hat eine Leistung von knapp 675 Kilowatt und bringt mit einem Jahresertrag von gut 760.000 Kilowattstunden. Das spart rund 456 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Eigentümer der Anlage ist Baywa r.e., betrieben wird sie von AGCO. Um die Anlage errichten zu können, hat BayWa r.e. einen sogennanten Dachnutzungsvertrag mit der Immobiliensparte von Fendt geschlossen. Für die Nutzung der Solaranlage seitens AGCO wurde ein Anlagenpachtvertrag mit fester Laufzeit vereinbart.
Die Anlage wurde in gerade einmal 22 Tage gebaut und ans Stromnetz gebracht. Das Solarkraftwerk ist demnach noch Ende Juli ans Netz gegangen. Sprich, vor dem Start des neuen EEG. Damit entfällt auch eine EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch. „Aber auch unter den geänderten Rahmenbedingungen des EEG seit ersten August ist das Pachtmodell ein Modell mit“, betont Matthias Taft, Vorsitzender der Geschäftsführung bei BayWa r.e. (nhp)