Die deutsche EEG-Förderung für Solarparks sinkt in den nächsten Monaten in einen Bereich, in dem laut Expertisen kein wirtschaftlicher Betrieb mehr möglich ist. Europas größter Solarkraftwerksbauer legt deshalb den Fokus auf neue Wachstumsmärkte wie die USA.
Die US-Tochter des bayerischen Solarkraftwerksbauers Belectric hat sich die Projektrechte an mehreren Freiflächen-Solarkraftwerken in den Vereinigten Staaten gesichert. Das Unternehmen hat Verträge zur Errichtung von Anlagen in Kalifornien und in Puerto Rico unterzeichnet, wie Belectric verkündete. Die Arbeiten an den solaren Kraftwerken würden noch in diesem Jahr aufgenommen. Die Fertigstellung der Projekte sei für Mitte 2014 geplant. „Damit werden wir insgesamt rund 130 Megawatt Kraftwerksleistung in den USA errichtet haben“, sagt Karl Markert, Geschäftsführer Belectric USA.
EEG-Vergütung von 9,88 Cent
Die Ausrichtung auf die internationalen Märkte wie die USA ist von entscheidender Bedeutung. Denn die solaren Großkraftwerke stehen mit einer derzeitigen EEG-Vergütung (Oktober) von 9,88 Cent pro Kilowattstunde in Deutschland vor dem Aus. „Freiflächen-Solarkraftwerke können aufgrund von gesetzlich getriebenen Größenbeschränkungen, Flächenrestriktionen und eines Zubaudeckels nicht mehr wirtschaftlich in Deutschland gebaut werden“, mahnt Bernhard Beck, Geschäftsführer von Belectric. Künftig bräuchten die Kraftwerke eine eigene Vergütungsstruktur, die unabhängig sei vom Zubau der Solardachanlagen, so Beck. Auch über die Vorgabe der Bundesregierung von 52 Gigawatt Solarzubau müsste neu verhandelt werden. „Ansonsten verlieren wir in Deutschland den Industriezweig der Solarkraftwerke.“ (Niels H. Petersen)
In der Novemberausgabe des Magazins photovoltaik wird es ein ausführliches Interview mit Belectric-Chef Bernhard Beck geben.