Unrealistisch seien die Annahmen, dass schlagartig alle Verbrennungsmotoren durch elektrischen Antrieb ausgetauscht würden, sagt N-Ergie-Chef Josef Hasler. Hier werde Angst durch unrealistische Annahmen und statisches Denken ausgelöst.
In einem aus heutiger Sicht realistischen Szenario werde der Anteil der Elektrofahrzeuge am PKW-Gesamtbestand Ende 2030 bei 15 bis 20 Prozent liegen. Es gehe demnach um lediglich sechs bis acht Millionen – und nicht um rund 41 Millionen PKW, betont Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender des Nürnberger Versorgers N-Ergie. Zudem sei die Betrachtung statisch, weil die Entwicklungen in den Bereichen Energie und Mobilität einfach ausgeblendet würden.
Elektrofahrzeuge werden sich zuerst dort durchsetzen, wo das vorrangige Laden mit der eigenen Photovoltaikanlage möglich ist. Mit dem selbst erzeugten Strom sind einhundert Kilometer Mobilität für rund 1,50 Euro möglich. Im Vergleich zum benzin- oder dieselbetriebenen PKW ist das um ein Vielfaches günstiger.
3,7 Kilowatt Ladeleistung reicht aus
Die erforderliche Ladeleistung werde von den Skeptikern falsch eingeschätzt, kritisiert Hasler. Da die Fahrzeuge regelmäßig zehn und mehr Stunden zuhause parken und laden können, reicht eine Ladeleistung von 3,7 Kilowatt vollkommen aus. Hinzu komme, dass sich die Speichertechnologie dynamisch fortentwickeln würde und im Bereich der Energieeffizienz noch große Potenziale liegen.
Hasler appelliert: „Anstatt den gegenwärtigen Status quo linear über mehrere Jahrzehnte weiterzudenken, sollten wir intelligenter ansetzen und die unterschiedlichen Trends miteinbeziehen.“ (nhp)