Sauber und lautlos auf den Straßen unterwegs sein – das verheißt die Elektromobilität. Voraussetzung dafür ist, dass Ökostrom geladen wird und eine verlässliche Ladesäuleninfrastruktur vorhanden ist.
„Für letzteres muss das Aufbauprogramm der Bundesregierung zügig ausgerollt werden“, sagt Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Zudem müsste Geld in die Entwicklung von beispielsweise der Reichweite der Fahrzeuge, Materialentwicklung oder das induktive Laden fließen. Den jährlichen Forschungsbedarf sieht die Energiebranche bei 360 Millionen Euro. Im Jahr 2020 sollen nach dem Plan der Bundesregierung eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Experten halten das Ziel für nicht mehr erreichbar. Bis 2030 soll diese Zahl auf sechs Millionen Fahrzeuge wachsen.
Der Branchenverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat den Roadmap Eco-Mobilität für den Umstieg hin zu klimafreundlichen Antriebstechnologien und den Ausbau einer zuverlässigen Ladeinfrastruktur entwickelt. Darin werden insgesamt Handlungsempfehlungen zum weiteren Aufbau der Eco-Mobilität identifiziert. Diese wurde Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, übergeben. „Die Bedeutung von Elektromobilität auf Basis erneuerbarer Energien wird wachsen“, sagt Kapfer. Deshalb seien Lösungen für eine Vernetzung von Fahrzeug, Stromnetz und regenerativen Erzeugungsanlagen nötig. Dazu müssten die rechtlichen Rahmenbedingungen beispielsweise für die Bereitstellung und Verarbeitung von Daten geklärt werden. „Nur so können die Unternehmen neue Geschäftsmodelle aus dem Trend der Digitalisierung ableiten", weiß der BDEW.Chef.
8 Tipps für den Antriebswechsel
Wichtig ist, dass mit Strom betriebene Fahrzeuge mit reinem Ökostrom fahren. Zudem ist die Ladeinfrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung, um die Ziele der Regierung auch nur annährend zu erreichen. Die photovoltaik zeigt Ihnen, wie Sie in acht Schritten auf das Stromauto umsteigen.
„Technisch gesehen lässt sich nahezu jeder Stromanschluss mit angemessenem Aufwand zu einer Lademöglichkeit ertüchtigen“, heißt es in dem BDEW-Papier. Den überwiegenden Teil der Ladepunkte werden demnach private Anschlüsse ausmachen. Ergänzend braucht es laut BDEW ein öffentlich zugänglichen Ladenetzes. Die Verabschiedung der Förderrichtline des Bundes für Ladeinfrastruktur sei ein erster wichtiger Schritt dafür. (nhp)
Handlungsempfehlungen des BDEW:
- Zeitnaher Start der Ausschreibung von Förderprojekten.
- Etablierung eines kundenfreundlichen, flächendeckenden, vertragsbasierten Ladens in Deutschland und Europa.
- Schaffung von ad hoc Lademöglichkeiten.
- Etablierung von technischen Standards zum Laden sowie zur Abrechnung (z.B. DKE
- Anwendungsregel, ISO 15118 und weitere).
- Förderung von Forschung und Entwicklung der Elektromobilität insbesondere an der Schnittstelle zum Energiesystem.
- Übergangsregelungen der eich- und messrechtlichen Vorschriften für die Phase des Markthochlaufs.