Erst 13,5 Prozent der in Ausschreibungen vergebenen 900 Megawatt wurde bisher gebaut. Das ergibt sich Daten der Bundesnetzagentur, die vom IWR analysiert wurden
Zwei Jahre haben die Bieter Zeit, um Anlagen ans Netz zu bringen. „Insbesondere bei den Ausschreibungen von April und August 2015 sollten die Alarmsignale im Wirtschaftsministerium losgehen, denn trotz Zuschlag wird kaum etwas ausgebaut“, mahnt Oliver Krischer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen.
Im Bundeswirtschaftsministerium weiß man um die Problematik. Mit der EEG-Novelle 2016 will die Regierung mehr Wettbewerb in den Markt bringen. Ob die in den Ausschreibungen gewonnen Projekte auch gebaut werden, sei abzuwarten, sagt Rainer Baake, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Er selbst würde auch möglichst lange warten, bis die Modulkosten möglichst niedrig seien.
Trauma von CDU/CSU
Warum der von der Regierung festgelegte Ausbaukorridor für Photovoltaik nicht erreicht werde und warum die Regierung nicht gegensteuere, begründete Baake mit einem traumatischen Erlebnis des Koalitionspartners CDU/CSU in der letzten Legislaturperiode. Damals gab es einen starken Photovoltaikzubau in den Jahren 2010 bis 2012 von je 7,5 Gigawatt Leistung pro Jahr und eine stark steigende EEG-Umlage. Baake: „Das zu verarbeiten brauche Zeit.“ (nhp)
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