Greenpeace Energy hat die erste Anlage mit Fördergeldern seiner Kunden für den Braunkohleausstieg gebaut. In Zukunft sollen noch mehr Generatoren dazukommen, die mit lokalen Partnern gebaut werden. Dadurch sollen in der Region neue Arbeitsplätze entstehen.
Der Energieversorger Greenpeace Energy hat in der Lausitz die erste Solaranlage gebaut, die komplett mit Fördergeldern seiner Stromkunden finanziert wurde. Das Unternehmen hat dazu den Tarif Solarstrom plus geschaffen. Damit zahlen die Stromkunden nicht nur die üblichen Preise, sondern pro verbrauchter Kilowattstunde einen Cent in einen Fördertopf. Mit diesem Geld finanziert Greenpeace Energy wiederum Solaranlagen in der Lausitz. Damit will der Ökoenergieversorger den sozialverträglichen Ausstieg aus der Braunkohle in dieser Region vorantreiben.
Arbeitsplätze jenseits der Braunkohle
Die zuständigen Landesregierung in Potsdam und Dresden blockieren den Braunkohleausstieg mit dem Argument, dass in der Lausitz viele Arbeitsplätze und die Wirtschaftsstruktur der gesamten Region von der Braunkohle abhängig sind. Sie prophezeien einen Niedergang, sollte die Lausitz die Förderung und Verstromung des Klimakillers beenden. Dem will Greenpeace Energy mit dem Braunkohleausstiegstarif etwas entgegensetzen und die Energiewende in der Region vorantreiben. „Solange die Menschen in den Tagebaurevieren nicht wissen, wovon sie künftig leben sollen, werden sie sich mit Händen und Füßen gegen den aus Klimaschutzgründen dringenden Braunkohleausstieg wehren“, sagt Günter Jurischka. Der Braunkohlegegner lebt im Dorf Proschim, das von der Abbaggerung durch den Tagebau Welzow-Süd bedroht ist.
Wertschöpfung bleibt in der Region
Auf dem Dach des Hauses von Jurischka wurde die erste Anlage mit einer Leistung von zehn Kilowatt errichtet. „Die neue Anlage in Proschim ist die erste in einer ganzen Reihe von Photovoltaikanlagen, die wir mit unseren Partnern bauen wollen“, sagt Nils Müller, Vorstand von Greenpeace Energy. „Unser Ziel ist es dabei, die Energiewende in Regionen zu fördern, die jetzt noch von der Braunkohle abhängen.“ Denn diese Generatoren werden mit lokalen Partner errichtet, so dass die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung in der betroffenen Region bleibt. Der Vertrieb des mit diesen Anlagen erzeugten Stroms läuft wiederum über Greenpeace Energy. Die Kunden, die den Braunkohleausstiegstarif wählen, beziehen in ihrem Strommix zehn Prozent Solarstrom aus den deutschen Braunkohlerevieren. (su)