Der gebeutelte Energiekonzern RWE bietet nun ein neues Produkt für Kommunen an: Photovoltaikanlagen auf Pachtbasis. Diese Lösung ermöglicht es, die Ökoenergieprojekte ohne eigenes Kapital zu stemmen.
Zwei Schulen eines Schulzentrums in der Gemeinde Holzwickede bei Dortmund können zukünftig einen Teil ihres Strombedarfes mit regenerativer Energie abdecken. Auf dem Dach von einer der Schulen wurde innerhalb eines Monats von RWE eine Photovoltaikanlage installiert. „Photovoltaikanlagen auf Pachtbasis bieten eine gute Möglichkeit, die Stromversorgung von morgen regenerativ, wirtschaftlich und energieeffizient zu gestalten“, begründet Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland, die neue Dienstleistung. Erst vergangene Woche gestand Konzernchef Peter Terium, dass RWE erst spät auf erneuerbare Energien gesetzt hätte – vielleicht zu spät.
Laufzeit: 18 Monate
Darum ist RWE auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen – auch im Photovoltaikbereich. So plant und installiert die RWE-Tochter Energiedienstleistungen die Anlage für die Kommune und verpachtet sie anschließend für zunächst 18 Jahre. Auch die Gemeinde Holzwickede hat für diesen Zeitraum einen Pachtvertrag mit dem Energiekonzern abgeschlossen. Die Solaranlage wurde speziell für das Dach konzipiert. Die Konstruktion mit 444 Modulen und einer Gesamtleistung von 109 Kilowatt Leistung soll jährlich rund 93.000 Kilowattstunden Strom erzeugen.
Derzeit kommt das Thema Eigenverbrauch immer stärker, weil so Energiekosten gespart werden müssen: Das Schulzentrum verbraucht in rund 460.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Somit können die zwei Schulen künftig rund 20 Prozent ihres Strombedarfs mit Ökoenergie abdecken. Zwei große Displays im Foyer des Gymnasiums und in der Hauptschule machen zudem die Ergebnisse der Stromproduktion der Solaranlage für die Schüler sichtbar. Der Bürgermeister von Holzwickede, Jenz Rother, betont den Vorteil für die Kommune, das Projekt „ohne eigenen Kapitalaufwand“ umsetzen zu können. (nhp)